Gispersleben (aw). Seit Anfang November laufen die vorbereitenden Arbeiten für den Abriss des ehemaligen Kraftwerks im Erfurter Stadtteil Gispersleben. Ende Oktober wurden die betroffenen Anwohner während einer Informationsveranstaltung im Bürgerhaus von den Stadtwerken (Eigentümer) und der ausführenden Ingenieurfirma Jena Geos darüber informiert. Erste Maßnahmen waren die Rodung des Wildwuchses und die Installation einer Brücke über den Mühlgraben. Folgend beginnt der eigentliche Abriss mit den fünf Gebäuden hinter den Kraftwerk auf dem Georg-Book-Gelände (GBG), dann folgt das Heizkraftwerk im Januar. Die Arbeiten sollen bis zum Sommer nächsten Jahres andauern. Der Abriss des Heizwerks ist Teil der Planungen für die Bundesgartenschau 2021.
Ronald Seifert vom Ingenieurbüro Jena Geos rechnet mit mehreren Tausend Lkw, die den Schutt und das Abbruchmaterial abtransportieren. Für die Anwohner entsteht so eine enorme Belastung. Alleine auf der Zittauer Straße sorgt ein zusätzlicher Asphalt für den sonst drohenden Kollaps der Substanz. Nach dem Ende der Arbeiten soll der Asphalt wieder abgefräst werden. Für alle anfallenden Arbeiten und die dafür notwendigen Genehmigungen vergingen viele Monate. Naturschutzamt, Untere Wasserbehörde und Denkmalschützer hatten viele Termine und Gespräche gefordert.
Bereits 2004 wurde mit einer Teilentkernung des Heizkraftwerks begonnen. Nach dem Abriss wird vom Heizkraftwerk eine ein Meter tiefe Grube übrig bleiben. Hier waren vor den Arbeiten etwa 2.500 Kubikmeter Wasser aus der Unterkellerung gepumpt worden. Das Kraftwerk Gispersleben wurde 1992 stillgelegt. Seitdem stand das Industriedenkmal nahe des Geraufers leer und verfiel zusehends.