Leipzig (aw). Die Stadt Leipzig veräußert ab sofort aus ihrem Eigentum das ehemalige Stadtbad in Leipzig. Unter dem Titel "Repräsentatives historisches Gebäude (ehemaliges Stadtbad) in Leipzig" wird das denkmalgeschützte Gebäude samt zugehörigem Exposé beworben. Das Ensemble mit einer Grundstücksfläche von etwa 4.880 Quadratmetern ist für einen Kaufpreis von 500.000 Euro erwerbbar. Bereits 2014 erteilte der Leipziger Stadtrat dem Wirtschaftsbürgermeister die Erlaubnis, die Immobilie für diesen Mindestpreis zu verkaufen.
Das Stadtbad musste wegen baulicher Mängel im Juli 2004 schließen. Ein Vermarktungsversuch im Jahr 2007 fand keinen Investor. Mit Mitteln des Bundes aus dem Konjunkturpaket II erfolgte von 2010 bis 2012 die energetische Dachsanierung einschließlich der Gewölbedecken. Immer wieder gab es potentielle Investoren mit kuriosen Ideen, die - auch aufgrund der Auflagen - nie umgesetzt wurden.
Gegen den Verfall hatten die Kommunalen Wasserwerke Leipzig 2006 eine Förderstiftung ins Leben gerufen, die sich für die Sanierung und Wiederbelebung des Bades einsetzt. Es werden sporadisch Veranstaltungen verschiedener Art in Teilen des Gebäudes durchgeführt. Seit dem 1. März 2013 besteht zwischen der Stadt Leipzig und der Förderstiftung ein unbefristetes Mietverhältnis. Die Privatisierungsabsicht bestand bisher, wobei allerdings ein Weiterbetrieb als Stadtbad oder eine badähnliche Nutzung zur Bedingung gemacht wird. Im kommenden Jahr feiert das Bad seinen 100. Geburtstag.