Witten (lwl/aw). Erfahrungsaustausch unter Tage: Zwölf Mitarbeiter des LWL-Industriemuseums Zeche Nachtigall waren jetzt zu Besuch im Bergwerk Prosper-Haniel in Bottrop - der letzten aktiven Steinkohlenzeche des Reviers. Ziel war es, modernen Hochleistungsbergbau in Aktion zu erleben sowie sich über Entwicklungen und Gemeinsamkeiten im Besucherwesen auszutauschen. Seit mehreren Jahren pflegen die RAG Aktiengesellschaft und das Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) auf verschiedenen Ebenen einen Erfahrungsaustausch. Besonders eng sind die Verbindungen zur Zeche Nachtigall in Witten. Dort wird zwar keine Steinkohle mehr zu Tage gefördert, aber das Museum führt jährlich rund 16.000 Gäste durch das Besucherbergwerk Nachtigallstollen, in dem zwei echte Steinkohlenflöze zu sehen sind.
Auf dem Bottroper Bergwerk bringen Fachleute jeden Tag mindestens zwei Besuchergruppen nah ans Geschehen - "vor Kohle". "Das ist nur eine von vielen Gemeinsamkeiten, die den Erfahrungsaustausch für beide Seiten lohnend machen", erklärt Diplompädagoge Börje Nolte, der den Kontakt zwischen Museum und RAG pflegt.
Mit der "Dieselkatze" gelangte die Gruppe zum "Flöz H". Mit moderner Technik wird hier der Kohlenabbau betrieben. Neben bergtechnischen Themen wurden vor Ort auch Aspekte der Nachbergbauzeit wie die sogenannten Ewigkeitsaufgaben besprochen - Fragen, die immer wieder auch den Vermittlern der Zeche Nachtigall gestellt werden. Bei dem abschließenden Essen und Gespräch fasste Teilnehmerin Dr. Uta Schmidt fasste zusammen: " Es war großartig. Ich bin mit einem sehr demütigen Gefühl und großer Hochachtung für die Kumpel nach Hause gefahren."