Bad Oeynhausen (aw). Vor acht Jahren sollte der einstige Besuchermagnet, das Motor Technica Museum in Bad Oeynhausen, renoviert und wiedereröffnet werden. Doch nichts passierte. Bis heute verrotten zahlreiche Ausstellungsstücke auf dem Gelände und der Freifläche vor sich hin, umzäunt und mit NATO-Draht gesichert. Immer wieder verschwanden Exponate oder wurden ausgeschlachtet. Das Motor Technica Museum wurde 1973 als Autotechnica Museum gegründet. Im Museum fand sich auf 3.000 Quadratmetern Automobil- und Militärgeschichte von den 1890er Jahren bis zur Neuzeit. Über die Jahre entstand eine der wohl größten Ausstellungen in Europa, mit Motorrädern, Automobilen, Lokomotiven und Dampfmaschinen, Hubschraubern, Flugzeugen, Werkzeugmaschinen, Panzern, Bodenfundausstellungen und Absturzdioramen.
Seit der Schließung 2007/2008 wurde es ruhig auf dem Gelände des Museums. Immer wieder standen Besucher, die nichts vom Ende des Betriebes mitbekommen hatten, verwundert vor verschlossenen Türen. Unmittelbare Nachbarn berichteten davon, der Inhaber Holger Veh wolle das Museum zu einem Militärmuseum umwandeln. Gleichzeitig wurden Pkw- und andere Ausstellungstücke über ein Online-Auktionshaus verkauft, Exponate verschwanden von den Freiflächen. Doch das Museum blieb bis heute geschlossen. Die Jahre der Verwahrlosung hinterließen Spuren auf dem Außengelände, zum Ärger der Anwohner. Jetzt hat sich Eigentümer Veh geäußert, wie es mit Museum und vor allem dem Außengelände weitergehen soll.
Wie der Eigentümer mitteilt, sind fast alle Exponate aus dem Innenbereich verschwunden. Das Freigelände werde bis zum Jahresende beräumt. Da die Substanz der verbliebenen Museumsstücke in den Jahren arg gelitten hat, sind die meisten, darunter ein Mil Mi-8 und eine MiG-21, nur noch schrottreif. Ein Abtransport zu anderen Museen oder Sammlern ist vermutlich ausgeschlossen. Die Exponate von Veh befinden sich auf Privatgelände. Somit waren der Stadt über die Jahre die Hände gebunden. Anders als von vielen Anwohnern und Passanten gemeldet, war hier niemals Gefahr in Verzug, ein Eingreifen der Stadt also nicht vonnöten. Pläne, was mit dem Museums- und Freigelände nach der Beräumung in Zukunft geschehen soll, verrät Veh nicht.