Mumifizierte Leiche bei Abbrucharbeiten gefunden

Symbolfoto. Foto: pixelio.de/Uwe Schlick

Kleve (aw). Bei Abbrucharbeiten eines leerstehenden Hauses hat ein Baggerfahrer am Dienstagvormittag in Kleve eine männliche, mumifizierte Leiche entdeckt. Der Arbeiter war gerade dabei, die Decke vom Keller zu entfernen. Dabei entdeckte er einen Sack und eine Decke. Als der Baggerfahrer die Textilien beiseite hob, kamen menschliche Beine zum Vorschein. Die Leiche lag in einem kleinen Teilbereich des Kellers hinter dem Heizöltank. Bekleidet war der Körper nur mit Unterwäsche und einem Schal.

Die Polizei steht vor einem Rätsel. Bisher deutet nichts auf ein Gewaltverbrechen hin, aber weitere Spuren gibt es auch nicht. Merkwürdig ist nach Angaben eines Polizeisprechers die Auffindesituation. Deshalb ist denkbar, dass der Mann sich hier zum Schlafen gelegt hatte und verstorben war. Weitere Kleidung wurde nicht gefunden, auch keine Spuren von Medikamenten der Ähnlichen. Deshalb sei eine Selbsttötung derzeit auszuschließen.

Die Obduktion ergab, dass der auf ein Alter von 18 Jahren geschätzte Mann seit vielen Monaten hier gelegen haben muss. Ein genauer Zeitraum sei aufgrund des Verwesungszustandes nicht mehr zu bestimmen. Nach Angaben der Polizei könnte die Leiche bereits hier gelegen haben, als das Haus noch bewohnt war. Denn in si einen schwer zugänglichen Kellerraum schaut jemand selten hinein. Eine Anwohnerin berichtet gegenüber der "Rheinischen Post", dass zuvor mehrere alleinstehende Flüchtlinge hier gewohnt hätten. Neben häufigen Partys kam es laufend zu lautstarken Streitigkeiten. Vor dem Haus sollen sich die Schnapsflaschen gestapelt haben.

Die Polizei bittet die Öffentlichkeit um Mithilfe. Wer Angaben zu diesem Fall machen kann, wird gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Kalkar unter Telefon 02824 / 880 zu melden. Bisher sind der Polizei nur die Körpergröße (etwa 1,80 Meter) und eine Zahnprothese bekannt. Letztere soll nun in Fachzeitschriften von Zahnmedizinern veröffentlicht werden, um den Arzt zu finden, bei dem der Tote Patient war.