Potsdam (aw). Unweit des Potsdamer Hauptbahnhofes finden sich die Reste des ehemaligen Reichsbahnausbesserungswerks (Raw). Zu aktiven Zeiten arbeiteten hier 1.500 Menschen, in den 1990er-Jahren wurde das Werk von der Deutschen Bahn übernommen und abgewickelt. Seitdem wurden diverse Gebäude abgerissen, einige Bereiche neu bebaut. Das, was übrig blieb, ist heute in einem erbärmlichen Zustand. Nahezu alle Fenster sind eingeschlagen, Wände und Gegenstände mit Graffitis übersät. Die große, denkmalgeschützte Halle aus dem Jahr 1912 thront trotzdem noch immer stolz an ihrem Platz. Im kommenden Jahr soll jetzt eine Wiederbelebung starten.
Der Berliner Projektentwickler Trockland hat das Grundstück mit der denkmalgeschützten Halle von der Firma Semmelhaack gekauft. Hier soll, gemeinsam mit internationalen Kapitalgebern, ein hoher zweistelliger Millionenbetrag investiert werden, ein Innovativzentrum entstehen. Über genau Planungen herrscht derzeit Stillschweigen, der Vertreter der Investoren teilt jedoch mit, dass die Halle denkmalgerecht saniert werden soll. Ergänzt wird diese durch einen Neubau. Entstehen werden so 25.000 Quadratmeter Nutzfläche, Raum für Start-ups, IT-Firmen, Kreativ- und Medienwirtschaft. Auch ein Zugwaggon könnte integriert werden, um an die Geschichte des Raw zu erinnern. 2021 soll alles fertig sein.