Beelitz (aw). Die Revitalisierung des flächenmäßig größten Baudenkmals in Brandenburg nimmt weiter Fahrt auf. Nach gerade einmal 18 Tagen erhielt die KW-Development kurz nach Weihnachten im zweiten Anlauf die Genehmigung des Bebauungsplans für den 1. Teilbereich des Projekts Quartier Beelitz-Heilstätten. Dadurch wurde noch Ende des Jahres 2020 der Weg für die Genehmigung von insgesamt 250 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und 400 Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser geebnet, die rund um die historischen Bestandsgebäude geschaffen werden. Zum 33,4 ha großen ersten Bauabschnitt ausgehend vom Bahnhof Beelitz-Heilstätten zählen außerdem ein Marktplatz, eine Kita, eine Schule, ein Ärztehaus, eine Pflegeeinrichtung sowie Einzelhandelsgeschäfte.
Wurde der B-Plan zunächst noch im Mai 2020 aufgrund formaler Fehler zurückgewiesen, fand er nun nach der Überarbeitung und erneuter Träger- und Öffentlichkeitsbeteiligung große Unterstützung auf Stadt- und Landesebene. So wurde am 8. Dezember 2020 der Abwägungs- und Satzungsbeschluss durch die Stadtverordnetenversammlung Beelitz einstimmig gefasst. „Besonders hervorzuheben ist die sehr partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und das große Vertrauen der Stadtverordneten, für das wir sehr dankbar sind“, sagt Jan Kretzschmar, Geschäftsführer der KW-Development, und ergänzt: „Jetzt wollen wir möglichst zeitnah mit der Umsetzung der gemeinsam formulierten Ziele beginnen.“ Bereits gestartet wurde die Erstaufforstung als Kompensation für die erforderliche Waldumwandlung, die ersten Neubau- und Infrastrukturmaßnahmen werden voraussichtlich im Sommer 2021 folgen.
Durch die Veröffentlichung des Bebauungsplans im Amtsblatt Januar 2021 wird dieser nun wirksam, was auch die laufenden Genehmigungsverfahren für die Denkmalsanierung vereinfacht. Im nächsten Schritt werden sämtliche Bauanträge mit der Bauaufsicht abgestimmt und eingereicht. Auch die bereits eingereichten Bauanträge für Gebäude wie Kita und Supermarkt können nach Bekanntmachung wieder aufgenommen werden. Die Ausführung der später öffentlichen Straßen samt anschließender Übereignung ist bereits mit der Stadt abgestimmt. Gleichzeitig ist das Konzept für die Straßennamen, das die historischen sowie naturnahen Bezüge des Ortes berücksichtigt, einstimmig von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen worden. Die Straßennamen wurden von Vertretern der Fraktionen und KW-D gemeinsam erarbeitet.
„Mit der Genehmigung durch den Landkreis ist ein riesengroßer Schritt für die weitere Entwicklung des Standortes Heilstätten und unserer Stadt insgesamt getan“, sagt Bernhard Knuth, Bürgermeister der Stadt Beelitz. „Außerdem wird mit diesem Vorhaben gewährleistet, dass die historisch sehr wertvollen Bestandsgebäude in diesem Bereich gesichert und für die Zukunft bewahrt werden. Wir schaffen nicht nur Neues, sondern erhalten auch Historisches, und so bin ich sehr froh, dass nun begonnen werden kann.“ Wie viele Beelitzer Bürger freue auch er sich schon darauf zu sehen, wie dieses ambitionierte Projekt Form annimmt, „und wie Wohnungssuchenenden in unserer Stadt, aber auch potenziellen Zuzüglern die Chance eröffnet wird auf ein neues zu Hause im einmaligen Umfeld der Beelitzer Heilstätten und der Spargelstadt insgesamt.“
Der B-Plan des 2. Teilbereichs, der die Errichtung weiterer 250 Wohnungen in Mehrfamilienhäusern und rund 400 Einfamilien-, Reihen- und Doppelhäuser umfasst, befindet sich aktuell im Verfahren. Vorgesehen sind hier zudem die Schaffung eines naturnahen Sees, der zugleich als Regenwasserrückhaltebecken dient. Im Vordergrund steht die Einbettung der Neubauten in den bestehenden Wald zur optimalen Verbindung von modernem Wohnen und gesunder Natur.