Dahlwitz-Hoppegarten (dsd/aw). Die Brandenburgische Schlösser GmbH (BSG) hat für die Turm-Villa in Dahlwitz-Hoppegarten (Landkreis Märkisch-Oderland) einen denkmalbegeisterten neuen Eigentümer gefunden. Bei einem Pressetermin am 24. Oktober 2019 stellten Dr. Martina Münch, Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur und Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) den neuen Eigentümer vor, durch den das Denkmal eine gute Zukunft hat. Angela Schnabel, stellv. Bürgermeisterin von Dahlwitz-Hoppegarten, freut sich über die Sicherstellung der öffentlichen Zugänglichkeit des Parks durch die Eigentümer, die nach Fertigstellung der Sanierung das Schloss überwiegend zu Wohnzwecken nutzen wollen.
Das Herrenhaus Dahlwitz liegt unmittelbar östlich der Stadtgrenze Berlins. Für die spätklassizistische Turmvilla von 1855/56 gibt es zahlreiche Vorbilder in Potsdam. Architekt war der Berliner Friedrich Hitzig, der das Schloss für den damaligen Gutsbesitzer Karl Heinrich von Treskow erbaute. Es liegt in einem schon 1821 von Peter Joseph Lenné gestalteten Park. In der Nachkriegszeit wurden der Fassadenschmuck sowie die Innenausstattung entfernt, bis 1997 diente es als Kindergarten und Schulhort. Nach der Übernahme des Herrenhauses durch die BSG 2004 erfolgte mit insgesamt 2,9 Millionen Euro die Grundinstandsetzung. Ein Teil dieser Summe konnte durch das erfolgreiche Bieterverfahren wieder als Kaufpreis realisiert werden.
Mehr als ein Dutzend Schlösser und Herrenhäuser, fast ebenso viele Parkanlagen und viele denkmalgeschützte Nebengebäude konnte die Brandenburgische Schlösser gGmbH (BSG) seit ihrer Gründung 1993 retten. Alle Objekte waren akut vom Verfall bedroht und es wurden Wege gesucht, diese Kulturschätze für die Nachwelt zu sichern. Dank der beiden Gesellschafter, dem Land Brandenburg und der privatrechtlichen Deutschen Stiftung Denkmalschutz, konnten alle übernommenen Objekte nicht nur gesichert, sondern die meisten sogar vollständig restauriert und in eine nachhaltige Nutzung gebracht werden. Über viele Jahre wurden hierzu erhebliche finanzielle Mittel, großes Engagement und umfassende Fachkenntnisse investiert. Damit ist ein ganz wesentlicher Punkt erreicht, der Leben in die historischen Gemäuer bringt, die nun in enger Abstimmung mit allen Beteiligten wie den Kommunen und Landkreisen sowie unter Wahrung der Rechte aller Pächter schrittweise „in die Selbständigkeit entlassen“ werden können.
Mit dem ersten Verkauf bestätigen sich die Erwartungen der Gesellschafter, dass es Interessenten mit Leidenschaft für die Denkmale gibt, die sowohl engagiert als auch in der Lage sind, den Objekten mit denkmalgerechten, sorgsamen und nachhaltigen Konzepten eine Zukunft zu geben. „Wir freuen uns auf die schöne Aufgabe und hoffen, mit der Unterstützung der Behörden und dem Zuspruch der Anwohner ein neues Highlight in Dahlwitz-Hoppegarten zu schaffen“, so der neue Eigentümer des ehemaligen Herrenhauses. Dass in Hoppegarten die öffentliche Zugänglichkeit des Parks gewährleistet wird, war dem Land Brandenburg und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ein besonderes Anliegen. „Gäste, die sich auch als solche benehmen, sind uns stets willkommen“, meinen die neuen Eigentümer dazu,
„Brandenburg hat einen beeindruckenden Bestand historischer Schlösser. Durch das Engagement der BSG konnten einige dieser Schlösser hochwertig und denkmalgerecht saniert und damit bedeutendes kulturelles Erbe gesichert werden“, erklärte Kulturministerin Martina Münch für den Gesellschafter Land Brandenburg. Satzungszweck des Hauptgesellschafters der BSG, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, ist die Restaurierung von Denkmalen bundesweit. „Daher wollen wir uns nach den großen Erfolgen in Brandenburg bei der Rettung zahlreicher Schlösser nun verstärkt akut bedürftigen Denkmalobjekten im ganzen Bundesgebiet zuwenden“, so Dr. Steffen Skudelny, Vorstand der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die BSG ist zuversichtlich, dass auch weitere Schlösser passende neue Eigentümer finden.