Falkensee (pm/aw). Im Dissensverfahren um die alte Stadthalle in Falkensee ist die fachliche Entscheidung durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur getroffen worden. Danach ist ein Rückbau der alten Stadthalle möglich. Zu dieser Entscheidung kam die Ministerin Manja Schüle nach Abwägung aller Tatbestände und Begutachtungen sowie bestehender politischer Beschlusslagen und getroffener vertraglicher Vereinbarungen. Auch die Einordnung des Denkmals in seiner Vereinbarkeit mit denen im INSEK getroffenen Entscheidungen und die Beförderung der Möglichkeiten und Potentiale einer positiven Stadtentwicklung spielten eine Rolle. Nach einer persönlichen Inaugenscheinnahme und letztlich dem Gespräch mit den Fraktionsvorsitzenden und der SVV-Vorsitzenden am 22. März übersteigt laut Schüle der gesellschaftliche Wert des Erhalts des Denkmals den Wert für die Stadtgesellschaft, den es durch seinen Rückbau und die Neugestaltung der Falkenseer Mitte ermöglicht, nicht.
„Zunächst bin ich erleichtert, dass wir nun eine Entscheidung haben. Die letzten eineinhalb Jahre stand das Thema „Denkmal“ im Mittelpunkt der Diskussionen zur Zentrumsentwicklung. Natürlich ist gut nachzuvollziehen, dass Bürgerinnen und Bürgern der Erhalt der Ende der DDR-Epoche gebauten Stadthalle ein wichtiges Anliegen war. Die Ministerin Dr. Manja Schüle hat aber in ihrer Abwägung zwischen dem Denkmalswert des Gebäudes und den strategischen Planungen der Stadt zur Zentrumsentwicklung zugunsten des über mehr als ein Jahrzehnt entwickelten und teilweise bereits umgesetzten Stadtentwicklungskonzept entschieden. Besonders freue ich mich darüber, dass wir mit der Entscheidung nicht nur für die Stadtbibliothek eine neue Perspektive haben. Wir erhalten auch einen attraktiven Stadtplatz mit vielfältigen Begegnungsangeboten im Bereich des historischen Gutshofes und können zusätzlich eine multifunktionale Begegnungsstätte in der heutigen Bibliothek entwickeln und damit eines der ältesten kommunalen Gebäude in Falkensee erhalten - die ehemalige Dorfschule Seegefeld“, so Bürgermeister Heiko Müller.
Am Standort der alten Stadthalle plant der Investor, das Architekturbüro Papendieck, Rade + Partner – Partnerschaft mbB, einen Neubau, der neben Wohnraum (Ein- bis Vierraumwohnungen) auch gastronomische und gewerbliche Angebote beherbergen wird. Die Bibliothek könnte in das Erdgeschoss einziehen. Die Möglichkeit wurde jüngst im Bildungsausschuss vorgestellt und diskutiert.