Fürstenberg/Havel (aw). Der VEB Kraftfuttermischwerk (KFM) am Röblinsee in Fürstenberg (Havel) im Norden Brandenburgs blickt auf eine wechselhafte Zeit zurück. Das auch als Behrnsche Mühle fimierende Unternehmen versorgte bis kurz nach der Wende lokale und regionale LPG und VEG und war durch einen Gleis- und Hafenanschluss optimal angebunden. 1992 stellte man den Betrieb komplett ein. 2012 wurden erste Verkaufsabsichten des damaligen Eigentümers laut, das KFM in einem Immobilienportal (als Wassergrundstück Havel, Anm. d. Red.) angeboten. 2015 wechselte das Areal des ehemaligen Kraftfuttermischwerks den Eigentümer. Auf diesem möchte eine Investorengruppe loslegen, es soll die Hafencity mit Freizeit, Erholung und Gewerbe enstehen. Die Pläne dazu sind bereits weit fortgeschritten. Mit zwei Beschlüssen hatte die Stadtverordnetenversammlung Fürstenberg im Juni 2020 den Weg für weitere Planungen frei gemacht.
In der Hafencity-Voruntersuchung, die 2018 beschlossen wurde, ist formuliert, dass der erhaltenswerte Gebäudebestand gesichert und nutzbar gemacht werden muss, sowie Restbauten entfernt werden sollen. Ersatzneubauten und Stellplätze sollen entstehen, ergänzt durch eine Aufwertung mittels attraktiver Freianlagen, umbauten Uferbereich sowie dem Schaffen von Anlegemöglichkeiten, indem die zur Verfügung stehenden Kais genutzt werden. Im Mai 2020 hatte der Fürstenberger Bauausschuss die Pläne quasi durchgewunken. Im Entwurf von 2013 sieht der Flächennutzungsplan für die Konversionsfläche ein Sondergebiet Beherbergung vor, samt exklusiver Anbindung an Bahn und Bundesstraße B 96.
In diesem Projektstadium wurden 23 Träger öffentlicher Belange beteiligt. Wie die "Märkische Oderzeitung" berichtet, gab es laut untersuchendem Planungsbüro A und S Neubrandenburg keine Einwände, sondern Zustimmung. Wären da nicht die beiden Eigentümer der Konversionsflächen, die sich unterschiedlich zu den Ergebnissen geäußert haben. Während der erste die Pläne die Perspektive unterstützt, die die Voruntersuchung schafft, ließ der zweite Eigner erklären, er habe kein Interesse an einer Aufnahme in das künftige Sanierungsgebiet. Die könnte laut Planern ein Problem für das gesamte Vorhaben werden.