Domsdorf (aw). 1882 wurde die Brikettfabrik Louise errichtet und tat bis 1991 ihren Dienst. Heute ist das Technische Denkmal als echte Sehenswürdigkeit zu besichtigen und gilt zugleich seit 1992 als älteste Brikettfabrik Europas. Einige Maschinen, wie die Teller- und Röhrentrockner, die Schleudermühle oder der Stachelwalzenbrecher arbeiten noch immer - davon können sich interessierte Besucher selbst überzeugen. Brandenburgs Kulturministerin Dr. Martina Münch (SPD) überzeugte sich jetzt selbst vor Ort von einem echten Juwel der Technikgeschichte. Gleichzeitig würdigte die Ministerin die Leistungen des Fördervereins "Louise" Domsdorf und brachte gleich einen Zuwendungsbescheid über 17.000 Euro mit.
"Der Erhalt der gesamten Substanz mit der bewundernswert gepflegten, uralten, funktionalen Technik, wie sie hier zu sehen ist, die Methodik der Vermittlung des Wissens an die junge Generation hinterlässt bei mir bleibenden Eindruck, und es ist einmalig, was hier geleistet wird", so Martina Münch. "Das Technikdenkmal ist etwas Besonderes für den Elbe-Elster-Kreis, für die Kurstadtregion und insbesondere für das Land Brandenburg", so die Ministerin weiter.
Der Förderverein stellte der Kulturministerin die Arbeitsergebnisse der vergangenen 25 Jahre vor. Der Vorsitzende des Fördervereins, Peter Kroll, teilte mit, es sei der ausdrückliche Wunsch der Ministerin gewesen, sich selbst ein Bild von der "Louise" zu machen. Die 17.000 Euro können vom Verein zweigeteilt verwendet werden. 11.000 Euro stehen für die Digitalisierung von Unterlagen und Fotos der Bergbaugeschichte am Standort bereit. 6.000 Euro können für die erste Bergparade verwendet werden, die aus Anlass des 25. Gründungstages des Fördervereins am 6. Juli an der "Louise" stattfinden soll.
Die "Louise" soll auch zukünftig finanzielle Unterstützung bekommen, glaubt man Bürgermeister Andreas Claus, denn der zeigte sich zuversichtlich, dass das Land sich noch aktiver in den Erhalt der Brikettfabrik einbringen wird. Nach seinen Angaben hat das Infrastrukturministerium gerade zu 80 Prozent die Sanierung des großen Schornsteins der Brikettfabrik unterstützt. Und die "Louise" stehe auch auf dem Programm der nächsten Inkula-Tagung (Infrastrukturimpulse für Industriekulturstandorte im Lausitzer Seenland).