Baustart für Aufwertung des historischen Mauerweg-Rundwegs

Wachposten am Berliner Mauerweg. Foto: Grün Berlin GmbH

Berlin (pm/aw). Die Bauarbeiten zur Aufwertung des rund 1,1 Kilometer langen Teilstücks des Berliner Mauerwegs am Schlesischen Busch im Bezirk Treptow-Köpenick haben begonnen. Die Maßnahme ist Teil des gemeinsamen Projekts der Länder Berlin und Brandenburg zur Ertüchtigung des circa 180 Kilometer langen Mauerwegs. Mit den Bauarbeiten werden die noch vorhandenen historischen Relikte im ehemaligen Grenzraum gesichert und für die öffentliche Nutzung dauerhaft und durchgängig erlebbar gemacht. Dafür erhält der Rundweg entlang der ehemaligen Grenzanlage um das einstige West-Berlin eine verbesserte Infrastruktur für Radfahrer*innen und Fußgänger*innen und zusätzliche Aufenthaltsorte.

Die Bauarbeiten des Teilprojekts starteten auf Höhe Lohmühle entlang des Landwehrkanals und werden voraussichtlich im Sommer 2023 im Abschnitt der Grünanlage „Schlesischer Busch" abgeschlossen sein. Bis Ende 2026 sollen nach aktuellem Planungsstand insgesamt acht Teilbereiche des Mauerwegs auf einer Strecke von circa 14 Kilometern grundhaft erneuert werden.

Bettina Jarasch, Senatorin für Umwelt, Mobilität, Verbraucher und Klimaschutz: „Wer einmal den Mauerweg entlang geradelt ist, bekommt einen besonderen Eindruck von einem der wichtigsten Erinnerungsorte der Teilung Berlins. Ich freue mich, dass wir diese geschichtsträchtige Verbindung durch Modernisierungsarbeiten kontinuierlich aufwerten, sodass sie für Berliner*innen und Besucher*innen langfristig erhalten bleibt.“

Christoph Schmidt, Geschäftsführer Grün Berlin GmbH: „Mit dem Ausbau des Berliner Mauerwegs schaffen wir für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen eine verbesserte Infrastruktur und ermöglichen zukünftig eine Nutzung die Historie mit Erholung zusammenbringt.“

Neuer Belag, mehr Informationen und neue Aufenthaltsorte

Zwischen September 2022 und Sommer 2023 wird der Belag entlang des Flutgrabens und des Landwehrkanals im Bezirk Treptow-Köpenick erneuert. Mit der Beseitigung der schadhaften Stellen wird dieser Abschnitt des Mauerwegs wieder durchgängig begeh- und berollbar hergestellt. Zudem entstehen im Streckenverlauf drei attraktive Aufenthaltsbereiche mit robusten und witterungsbeständigen Sitzgelegenheiten am Wasser. Der Rundweg erhält einheitliche Wegemarkierungen, Schildersysteme und Pläne für eine bessere Orientierung. Zusätzliche Infostelen bieten mehrsprachig Auskünfte und Fotomaterial zur deutschen Teilung, der Berliner Mauer und den Geschehnissen, die sich an den jeweiligen Stationen zugetragen haben.

Aufgrund der bauabschnittsweisen Umsetzung kann jeweils ein Abschnitt des betroffenen Mauerwegs zur weiteren Nutzung offenbleiben. Entsprechende Umleitungen werden ausgeschildert.

Oliver Igel, Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick: „Aus dem einstigen Todesstreifen der Berliner Mauer ist ein Lebensraum geworden. Wie selbstverständlich ist es heute kein trennender, sondern ein verbindender Raum. Es ist gut und richtig, den Mauerradweg als Erinnerungsort erlebbar zu machen.“

Als nächstes Teilprojekt wird Grün Berlin für das Land Berlin den südlichen Mauerweg - Jenbacher Weg - auf einer Länge von knapp sechs Kilometern ertüchtigen. Die Strecke verläuft entlang des ehemaligen Grenzstreifens zwischen den Berliner Stadtteilen Marienfelde und Lichterfelde auf der Fläche der Gemeinde Großbeeren. Ein Baustart ist für Oktober 2022 geplant.

Der Mauerweg umfasst rund 45 Kilometer um den ehemaligen Westteil der Stadt sowie circa 135 Kilometer auf angrenzendem Brandenburger Gebiet. Grundlage für die qualifizierende Ertüchtigung des Mauerweges ist der Senatsbeschluss aus dem Januar 2019 (S-1848/2019) „Gemeinsame Ertüchtigung des Berliner Mauerwegs“.

Für die Ertüchtigung des Berliner Mauerweges steht bis Ende 2026 eine Summe von 12, 39 Mio. Euro zur Verfügung. Die Finanzierung des Projektes erfolgt zu 90 Prozent durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe GRW (Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“) und zu 10 Prozent durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz.