Berlin (aw). Seit einiger Zeit steht das denkmalgeschützte, PopArt-Bauwerk an der Steglitzer Schloßstraße beim englischen Auktionshaus Sotheby's zum Verkauf. Die Eigentümerin möchte sich von dem leerstehenden Gastronomieturm - auch Bierpinsel genannt - trennen und dafür 3,2 Millionen Euro kassieren. Nach Angaben von Axel Bering, Geschäftsführer der Schlossturm GmbH und Sprecher der Eigentümerin, gibt es auch bereits einen Interessenten. Genauere Informationen gibt es derzeit allerdings nicht. Parallel hält man an eigenen Plänen fest. Fakt ist: Wenn jemand das Gebäude für den festgelegten Preis kaufen möchte, gebe man ihn ab, sagt Bering.
Nach Angaben der Gesellschaft laufen derzeit Gespräche mit der Unteren Denkmalbehörde. Geklärt werden muss, ob die Fassade im Ist-Zustand unter Denkmalschutz gestellt wurde, oder wegen seiner ursprünglichen Optik. 2010 hatten StreetArt-Künstler die Fassade neu gestaltet. Die Motive sollten jedoch nach einem Jahr wieder verschwinden - thronen jedoch bis heute hoch oben am Turm. Den Schutzstatus hat der Bierpinsel seit Anfang dieses Jahres (wir berichteten).
Im Berliner Bierpinsel ist laut Erbbaurechtsvertrag mit dem Bezirk eine Gastronomienutzung vertraglich festgelegt. Zu aktiven Zeiten befanden sich hier Bars und Restaurants, später auch eine Diskothek. Ein Wasserschaden stoppte 2009 alle Pläne einer Wiedereröffnung, ein jahrelanger Streit zwischen der Versicherung und der neuen Eigentümerin entbrannte. Diese Streitigkeiten sind jetzt jedoch beigelegt. Sollte der Bierpinsel nicht verkauft werden, wird eine Nutzung durch eine Start-up-Gemeinschaft favorisiert. Dafür müsste jedoch der Erbbaurechtsvertrag neu verhandelt werden.