Berlin (pm/aw). Am 22. Mai 2023 starten in zentraler Lage nördlich des Hauptbahnhofs im Bezirk Mitte die bauvorbereitenden Maßnahmen zum Bau des Döberitzer Grünzugs. Im Dialog mit den Bürger*innen und Anrainer*innen entwickelt, entstehen zwischen den Wohnquartieren an der Lehrter Straße und der Europacity eine neue Ost-West-Verbindung sowie zusätzlich eine Nord-Süd-Grünverbindung, die den Hauptbahnhof mit den nördlich liegenden Stadtquartieren in Moabit und im Wedding vernetzt. Für das Land Berlin wird die Grün Berlin Stiftung die bisherige Brachfläche in den kommenden Jahren zu einer 4,5 Hektar großen Grünanlage umgestalten. Die Realisierung des Döberitzer Grünzugs ist eine Ausgleichs- und Gestaltungsmaßnahme zur Kompensation der durch den Bau der Bundesstraße B 96 verursachten Eingriffe in den Naturhaushalt. Damit Besucher*innen den Grünzug schnellstmöglich nutzen können, erfolgt die Umsetzung der Maßnahmen in zwei Teilabschnitten. Der Abschluss der ersten Bauphase, der Nord-Süd-Grünverbindung, ist für Ende 2024 geplant.
Das Areal in direkter nördlicher Nachbarschaft zum Hauptbahnhof wird Besucher*innen und Anrainer*innen künftig zum Verweilen einladen und verbessert die Qualität des Wohnumfelds für die angrenzenden Quartiere. Die Maßnahmen fördern insbesondere auch den Artenreichtum von Flora und Fauna. Dabei bleiben die gewachsenen ökologischen Strukturen erhalten und werden gleichzeitig weiterentwickelt und ergänzt.
Christoph Schmidt, Vorstandsvorsitzender Grün Berlin Stiftung: „Der Neubau des Döberitzer Grünzugs ist ein vorbildliches Beispiel für nachhaltige Stadtentwicklung. An einem zentralen Ort Berlins entsteht aus einer Brachfläche ein naturnaher ökologisch wertvoller Freiraum, der Bürger*innen und Gästen der Stadt als Erholungsort dient und gleichzeitig städtebaulich als neu geschaffene Grünverbindung das Wohnumfeld mit den angrenzenden Quartieren vernetzt und aufwertet.“
Die Maßnahmen starten zunächst mit notwendigen Abbrucharbeiten und der Entsieglung von Betonflächen. Anschließend beginnen im Juli die umfangreichen Landschaftsbauarbeiten im ersten 2,6 Hektar großen Teilbereich, in dem Biotop- und Vegetationsflächen entstehen und 1,1 Kilometer barrierefreie Wege entlang der Bahngleise geschaffen werden.
Viel Raum für Sport, Spiel und Erholung
Im Anschluss daran entsteht im westlichen Teilbereich des ersten Bauabschnitts ein Kinderspielplatz mit unterschiedlichsten Spielangeboten. Die Planungen für den Spielbereich basieren auf den Ideen von Kindern und Jugendlichen, die sich 2021 am Planungsprozess beteiligten und ihre Ideen und Wünsche einbringen konnten. Sportangebote für alle Altersklassen werden im zweiten Bauabschnitt durch den Bau eines 2.000 Quadratmeter großen Sportfelds mit Calisthenics-Anlage, Pumptrack, Streetball-Feld und Großschaukeln ergänzt. Eine 8.000 Quadratmeter große Liegewiese sowie eine Tribüne mit Blick auf die Fernbahntrasse laden die Besucher*innen des Döberitzer Grünzugs zum Verweilen und Erholen ein. Dazu kommen im gesamten Baufeld 24 neue Bänke und ein neuer Trinkbrunnen.
Mehr Natur und barrierefreies Wegenetz
Insgesamt entstehen im Döberitzer Grünzug knapp 1,3 Hektar neue Pflanzflächen. Mehr als 200 neue Bäume und knapp 700 neue Sträucher werden angepflanzt. Zukünftig sollen im Döberitzer Grünzug noch mehr Arten wachsen, die wichtige Pollen- & Nektarquellen für Wildbienen darstellen.
Für die nachhaltige Nutzung von kostbarem Regenwasser sorgt ein lokales Entwässerungssystem des Geh- und Radweges. Das anfallende Regenwasser kann direkt auf den Wiesenflächen versickern und so dem natürlichen Wasserkreislauf wieder zugeführt werden. Damit ist ein wichtiger Beitrag zum gesamtstädtischen Schwammstadtprinzip geleistet.
Um das insgesamt 1,5 Kilometer lange Wegenetz des Döberitzer Grünzugs barrierefrei nutzbar zu machen, ist die Trennung zwischen Fuß- und Radweg über taktile Streifen vorgesehen. Die Ost-West-Verbindung (Verlängerung der Döberitzer Straße) wird auf einer Strecke von 250 Metern als Radroute ausgebaut und damit Teil des Fahrradvorrangnetzes der Stadt Berlin.
Die Kosten für die Entstehung des Döberitzer Grünzugs belaufen sich insgesamt auf rund 5,8 Millionen Euro und werden aus Investitionsmitteln des Landes Berlin sowie Ausgleichs- und Ersatzmitteln zur Kompensation der durch den Bau der Bundesstraße B 96 verursachten Eingriffe in den Naturhaushalt finanziert. Die Arbeiten zum zweiten Bauabschnitt beginnen, sobald die Fertigstellung der S-Bahn-Linie S21 durch die DB Netz AB erfolgt ist. Die Fertigstellung des gesamten Döberitzer Grünzugs ist für 2027 anvisiert.