Berlin (dsd/aw). Nach der Restaurierung der Grabanlage Berlinicke-Opitz 2016 und der Instandsetzung der Friedhofsmauer links vom Eingang bis zum Grabmal Berlinicke/Opitz 2017 unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr die Instandsetzung der Mauer rechts vom Eingang bis zur Nord-/Ost-Ecke und vom Grabmal Berlinicke/Opitz bis zum Wasserbecken auf dem Kirchhof der Dorfkirche in Berlin Tempelhof-Schöneberg. Den dazugehörigen Fördervertrag über 10.000 Euro erhielt Pfarrerin Julia Guth in diesen Tagen.
Der in Alt-Tempelhof gelegene denkmalgeschützte Dorfkirchenfriedhof reicht bis in das frühe 13. Jahrhundert zurück. Auf dem Friedhof, der seit Jahrhunderten die kleine Dorfkirche umgibt, finden heute nurmehr ausnahmsweise Beerdigungen statt. Er wurde 1859 als offizieller Begräbnisplatz geschlossen. Der Bereich um die Kirche blieb als ummauerte Grünfläche erhalten. Auf dem Kirchhof reihen sich alte Erbbegräbnisse ehemaliger Tempelhofer Gutsbesitzerfamilien und denkmalgeschützte Familiengrabstätten entlang der kleinen Wege. Das Kleinod entwickelt durch die Restaurierungen der letzten Jahre eine stetig steigende Anziehungskraft.
Die Grabstätte der Familien Berlinicke und Opitz aus dem Jahr 1880 an der Einfassungsmauer südlich der Kirche erinnert an die aus beiden Familien im Laufe der Zeit hervorgegangenen Ortsvorsteher und Bürgermeister von Tempelhof. Die Grabanlage wurde historisch gestaltet mit Anleihen aus dem Barock und der Renaissance. Sie besteht aus einem Wandgrabmal, sechs Grabsteinen und Farbgitter. Die Grabsteine liegen vor dem Wandgrab auf dem Boden, so auch der Stein für den angeheirateten Amtsbaumeister Paul Opitz. Er entwarf zahlreiche noch erhaltene repräsentative Villen und Wohnhäuser in Tempelhof.
Durch die Modellierung des Geländes ist der Kirchhügel an der Nord-, West- und Südseite durch hohe Stützmauern aus Feldstein- und Ziegelmauerwerk eingefasst. Das Feldsteinmauerwerk der im Schnitt ein Meter hohen Kirchhofmauer ist glazialen Ursprungs und für Berlin und die Mark Brandenburg typisch. An der Ostseite liegen der nur leicht gegenüber dem Straßenniveau erhöhte exponierte Eingang sowie eine Stützmauer, die weniger hoch ist als an den anderen Seiten des Begräbnisplatzes. Nach oben besitzt die Mauer eine pultartige Abdeckung aus Ziegeln mit einem Gefälle zur Friedhofsseite.