Probebetrieb im Spreepark gestartet - Riesenrad wird saniert

Riesenrad im ehemaligen Spreepark. Foto: Mario Wilpert

Berlin (aw). Das weithin sichtbare Markenzeichen des ehemaligen Spreeparks, das rund 40 Meter hohe Riesenrad, soll komplett saniert werden. Im Frühjahr 2021 sollen die Aufträge vergeben werden. Das Riesenrad soll komplett abgebaut, saniert und als Kunstwerk wieder seinen Dienst tun. Ob es allerdings wieder so viele Gondeln werden sollen, ist noch unklar. Nach Angaben der GrünBerlin GmbH soll sich das Riesenrad gleich bei der ersten Etappe der Park-Eröffnung (2024) wieder drehen. Die Kosten für die Sanierung schätzen Experten auf rund 3,8 Millionen Euro. Experten aus den Niederlanden und der TÜV gehen davon aus, das ein wesentlicher Anteil der gut 30 Jahre alten Stahlkonstruktion erhalten werden kann.

Am 17. August starteten die Erschließungsarbeiten für das Areal auf dem knapp 2,3 ha großen Gelände. Hier wurden die notwendigen Leitungen für die Ver- und Entsorgung verlegt. Der Anschluss an die Trinkwasserleitung erfolgte im Bereich des ehemaligen Kinos „Cinema 2000“. Von dort aus wurden Leitungen zusammen mit einem Leerrohr für die spätere Telekommunikations- und IT-Versorgung über das Gelände in Richtung der Werkhalle und des Eierhäuschens geführt. Auf diesem Wege kommen Schritt für Schritt Abwasser-, Strom- und Gasleitungen zum Leitungsstrang hinzu. Die Erschließung ist Grundvoraussetzung für eine zukünftige Nutzung des Geländes sowie des zum Spreepark-Ensemble zugehörigen Eierhäuschens. Die Erschließungsarbeiten werden voraussichtlich bis September 2021 andauern.

In zwei Phasen konnten sich Berliner*innen an der Planung des neuen Spreeparks beteiligen. Zwischen 2016 und 2018 wurden in vier großen öffentlichen Dialogveranstaltungen und zwei Planungswerkstätten über 1.300 Hinweise und Anregungen aufgenommen und zu einer Rahmenplanung zusammengeführt, die im Mai 2018 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. In einer zweiten Phase der Beteiligung wurde die Rahmenplanung konkretisiert. In drei Themenwerkstätten, in einem speziell auf Jugendliche zugeschnittenen Workshop und zwei Online-Dialogen erarbeiteten Bürger*innen und Expert*innen konkrete Hinweise zur späteren Umsetzung. Auch bei den „Tagen des offenen Spreeparks“ konnten Besucher*innen Hinweise und Anregungen zum Spreepark der Zukunft einbringen.

Nach Abschluss der Bürgerbeteiligung startete nun die Laborphase, in der interessierte Berliner*innen unter gemeinsam erarbeiteten Rahmenbedingungen zu Akteur*innen vor Ort werden und der Spreepark ein Labor für seine eigene Zukunft wird. So wird der Dialog in der kooperativen Zusammenarbeit im Spreepark kontinuierlich fortgesetzt. Im „Labor Spreepark“ stehen in den kommenden Jahren bis zur Fertigstellung die Erprobung unterschiedlicher Inhalte und Formate aus den Bereichen Kunst, Kultur und Umweltbildung im Mittelpunkt. Mit zahlreichen Akteur*innen aus der Beteiligung geht hier die gemeinsame Arbeit weiter. Die Ergebnisse des Probebetriebs fließen in die spätere Betriebskonzeption für den Park ein.

Für die geplante bauliche Umsetzung des Spreeparks ist die Aufstellung eines Bebauungsplans durch den Bezirk Treptow-Köpenick erforderlich. Ein Abschluss des Verfahrens ist für den Herbst 2021 vorgesehen. Punktuell konnten bereits einige Maßnahmen initiiert werden, so zum Beispiel die Sanierung des Eierhäuschens sowie die Medienerschließung. Eine Eröffnung des Spreeparks ist phasenweise vorgesehen, um den Park schrittweise wieder für alle Bürger*innen zu öffnen. Für den Bereich rund um das Eierhäuschen ist eine Fertigstellung für 2022 geplant. Der Kernbereich des zukünftigen Spreeparks rund um das Riesenrad soll 2024 eröffnet werden. Der Abschluss des Gesamtprojekts ist für 2026 vorgesehen.