Berlin (pm/aw). Erste Abschnitte des sogenannten Hubertusbades in Berlin-Lichtenberg wurden zum Tag des offenen Denkmals am 12. September 2021 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Die Fläche dient zukünftig vor allem für Veranstaltungen. Nach zweijähriger Bauphase war es soweit: Die geplante Eröffnung des Stadtbades Lichtenberg ging zum Tag des offenen Denkmals in die erste Runde. Dazu musste das fast 100 Jahre alte Bad 2019/2020 zunächst einer umfangreichen Schadstoffsanierung unterzogen werden, bevor die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM) mit der denkmalgerechten Herrichtung der Damenschwimmhalle und weiterer Bereiche im Erdgeschoss beginnen konnte. Parallel wurden im Rahmen des ersten Sanierungsabschnittes die haustechnischen Anlagen hergerichtet und die barrierefreie Erschließung sowie der Brandschutz ertüchtigt.
Nutzbare Materialien und Bauteile im Bestand wurden aufgrund ihres Denkmalwertes weitgehend erhalten und konserviert. Dadurch konnten viele Materialien wiederverwendet werden. Highlight der Flächen wird das Podest im Bereich des ehemaligen Damenschwimmbeckens – während man am Rand durch begehbare Glasscheiben noch auf den Grund blickt, bietet die Fläche ausreichend Platz für Ausstellungen, Workshops, Galadinner und Tanzabende. Insgesamt können dort 200 Personen auf privaten und öffentlichen Veranstaltungen zusammenkommen.
„Das Hubertusbad soll ein vielfältig genutzter Ort für das umliegende Quartier sowie für ganz Berlin sein. Geplant sind Nutzungen in den Bereichen Kunst und Kultur, Soziales sowie Verwaltung. Dabei zeichnet die BIM als Eigentümervertreterin für die Vermietung verantwortlich“, beschreibt Birgit Möhring, Geschäftsführerin der BIM, die Zukunftspläne für das Bad. Zum einen erhalten Kurzzeit- und Eventmieter temporären Zugang zu Teilflächen des Gebäudes und zum anderen stehen dauerhafte Arbeitsräume zur Verfügung.
Hintergrund der Nutzung des Stadtbades sind Ideen aus der engagierten Stadtgesellschaft. In enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Lichtenberg wurde eine schrittweise Öffnung und Nutzung des Hubertusbades forciert, die sich an den Bedarfen und Interessen der Nachbarschaft des Quartiers orientiert. Um Ideen zu sammeln, wurde 2019 ein Partizipationsverfahren zur temporären Nutzung des Hubertusbades durchgeführt. Über 800 Vorschläge von mehr als 200 Anwohner*innen kamen zusätzlich beim sogenannten „Fest der Ideen“ zusammen. „Einige der Befragten wünschten sich auch eine Wiederbelebung des Schwimmbetriebes. Dies ist aus unterschiedlichen Gründen nicht umsetzbar. Dazu zählen u. a. die Wirtschaftlichkeit, der Denkmalschutz und letztendlich auch das Ausbleiben von Angeboten durch Investor:innen. Mit der geplanten Nutzung als Eventfläche haben wir aber eine Lösung gefunden, um den Berliner:innen wieder Zugang zu ihrem Stadtbad zu gewähren und es dauerhaft zu erhalten“, erklärt Möhring weiter.
Die Planung des zweiten Bauabschnittes hat bereits Ende 2020 begonnen. Mit der Fertigstellung in voraussichtlich fünf Jahren werden auch das ehemalige Herrenschwimmbad und die dazugehörigen Umkleiden und Nebenräume saniert sein. Geplant ist, auch diese Flächen für Veranstaltungen mit bis zu 400 Personen zu vermieten. Auch die Dachterrasse soll dann für die Mieter*innen der Schwimmhallen zugänglich sein.