Philippsburg (aw). Der Energiekonzern EnBW möchte, um sein Stromprojekt Ultranet voranzutreiben, Platz für ein Gleichstrom-Umspannwerk schaffen. Dafür müsse man nach Angaben des Unternehmens auf dem Gelände des Kernkraftwerks Philippsburg mehrere Objekte abbrechen. Starten wird man mit der Demontage mehrerer Montage- und Lagerhallen im August. Auch die beiden Kühltürme sollen verschwinden. Dafür prüft EnBW gerade zwei Varianten, nämlich den Rückbau oder eine Sprengung. Während der Rückbau zwei Jahre dauern würde, könnte man bei einer Sprengung beide Türme gleichzeitig in sch zusammenfallen lassen. Letztere Variante wäre aber erst nach der Stilllegung von Block 2 Ende 2019 möglich.
Im Kernkraftwerk Philippsburg hatte es in den vergangenen Jahren immer wieder meldepflichtige Ereignisse und andere Zwischenfälle gegeben. Auf dem Gelände befindet sich ein Standortzwischenlager für abgebrannte Kernbrennelemente mit einer Schwermetallmasse von 1.600 Tonnen. 2007 ging das Lager mit 152 Stellplätzen für Castoren in Betrieb. In das Zwischenlager sollen fünf Castorbehälter mit radioaktivem Abfall aus La Hague eingelagert werden. Das Kernkraftwerk Philippsburg steht in Partnerschaft mit den Kernkraftwerken Tomari in Japan, Uljin in Südkorea und Chmelnyzkyj in der Ukraine. Der Block 1 in Philippsburg wurde 2011 stillgelegt.