Lenningen (aw). Nach der erneuten Insolvenz der Papierfabrik Scheufelen haben Grundstückseigentümer und Gemeinde Sorge vor einem langen Leerstand und somit bedingten Verfall. Aus diesem Grund wollen sie das etwa 16 Hektar große Areal möglichst schnell entwickeln, um Gewerbe und Wohnen hier anzusiedeln. Ein Bebauungsplan soll nun festlegen, welcher Bereich wie sinnvoll genutzt werden kann. Ein Teil der historischen Gebäude soll ebenfalls erhalten bleiben.
Der Gemeinderat sprach sich einstimmig für den Aufstellungsbeschluss für einen Bebauungsplan. Gelten soll er für das gesamte Werksgelände und südlich angrenzende Grundstücke bis zur Marktstraße sowie für die Flächen nördlich der Hofstraße bis einschließlich Hofstraße 16. Außen vor seien die Bereiche östlich der Bundesstraße mit dem Verwaltungsgebäude und dem großen Firmenparkplatz, so Bürgermeister Michael Schlecht. Die schlichte Trennung sei notwendig, weil beide Areal unterschiedlich schnell entwickelt werden können.
Schlecht wünscht sich eine Mischnutzung aus Gewerbe und Wohnen. Zum einen um hier Unternehmen anzulocken, die sich ansiedeln, zum anderen wird der Wohnungsmangel bekämpft. Die Grundstücksgesellschaft sei bereits mit diversen Parteien im Gespräch. Der Bürgermeister hofft auch, dass die Landesregierung auf dem Scheufelen-Areal das "Technikum Laubholz" ansiedelt. Hier soll die Forschung gebündelt werden, um Produkte aus Laubholz zu produzieren. Der Architekt und Stadtplaner Michael Schröder vom Büro Wick + Partner möchte, dass sich die künftige Nutzung auf die Nachbarschaft beziehungsweise den gesamten Ort auswirkt.
Beim Aufstellen des Bebauungsplans möchte Schröder ein großes Augenmerk auf den Bereich zwischen Ober- und Unterlenningen legen, denn die Papierfabrik Scheufelen sei sehr stark mit der Gemeinde Lenningen verbunden.