Bad Teinach-Zavelstein (aw). So einen Fund wünscht sich niemand, wenn ein Grundstück vererbt und im Rahmen einer Besichtigung herumgestöbert wird. Im idyllischen 3.000 Seelendorf Bad Teinach-Zavelstein (Landkreis Calw) im Nordschwarzwald ist bei Grabungsarbeiten im Rahmen von Abbrucharbeiten einer Scheune eine große Menge Sprengstoff aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden worden. Nach Angaben des hinzugezogenen Kampfmittelbeseitigungsdienstes handelte es sich um 175 quaderförmige Sprengkörper mit einem Gesamtgewicht von rund 35 Kilogramm und zwölf Stabhandgranaten, die der Erbe gefunden hatte.
Der frühere Eigentümer war bereits vor einigen Jahren verstorben. Der Erbe wollte die Scheune eigentlich nur abreißen lassen - normalerweise eine Routinearbeit, die ein Abbruchunternehmen quasi im Vorbeifahren ausführt. Doch dann kam alles ganz anders. Wie der Erbe vermutet, hat der vorherige Eigentümer die Weltkriegsmunition unter der Scheune vergraben. Da sonst niemand von dieser "skurrilen" Sammelleidenschaft wusste, fiel man beim Fund aus allen Wolken.
Nach der Bergung der Kampfmittel untersuchten Beamte des Kriminalkommissariats Calw gemeinsam mit Kollegen des Polizeipräsidiums und zwei Sprengstoffsuchhunden das Gelände und wurden erneut fündig. Zum Vorschein kamen 250 Schuss Infanterie-Munition, diverse Munitionsteile, mehrere Kilogramm Schwarzpulver, eine große Anzahl Waffenteile und ein Handgranatenzünder. Die Experten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes sicherten und verwahrten die Gegenstände fachgerecht.