Das Münster in Breisach wird Denkmalstiftung-Förderprojekt

Breisacher Münster vom Eckartsberg aus gesehen. Foto: Wladyslaw/CC BY-SA 3.0

Breisach am Rhein (dsd/aw). 50.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Restaurierung der Holzkonstruktion des mittelalterlichen Glockenstuhls am Münster St. Stephan in Breisach am Rhein zur Verfügung. Möglich wurde die Förderung dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. Ziel der Restaurierung ist es, ein Höchstmaß an historischer Substanz zu erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Sanierung für den Erhalt des historischen Geläuts zu erreichen. Mit der Baumaßnahme wird im Frühjahr 2018 begonnen. Eine Begehung des Glockenstuhls ist vorgesehen.

Weithin sichtbar erhebt sich das Breisacher Münster am Südrand der Oberstadt über dem Rhein. St. Stephan wird von romanischen und gotischen Stilelementen geprägt. Im ausgehenden 12. Jahrhundert begonnen, erfolgte die Vollendung nach Unterbrechungen erst im späten 15. Jahrhundert. Die kreuzförmige Gewölbebasilika im gebundenen System weist zahlreiche Unregelmäßigkeiten im Grundriss auf. An das romanische Schiff schließt sich im Osten ein steil aufragender hochgotischer Chor mit Flankentürmen an. Im Westen erhebt sich ein spätgotischer Querbau; der Westturm - mutmaßlich eine Planung Erwin von Steinbachs - gedieh nur bis zum Ansatz.

Von der prächtigen Ausstattung im Inneren sind insbesondere die Wandmalereien im Westbau hervorzuheben, die im ausgehenden 15. Jahrhundert Martin Schongauer schuf. Weitere Kostbarkeiten sind der um 1490 entstandene Lettner, der geschnitzte Hochaltar des „Meisters HL“ aus den 1520er Jahren und der silberne Reliquienschrein der hl. Stadtpatrone Gervasius und Protasius von 1496, der 1996 in den neu geschaffenen Zelebrationsaltar von Franz Gutmann integriert wurde.

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André Winternitz, Jahrgang 1977, ist freier Journalist und Redakteur, lebt und arbeitet in Schloß Holte-Stukenbrock. Neben der Verantwortung für das Onlinemagazin rottenplaces.de und das vierteljährlich erscheinende "rottenplaces Magazin" schreibt er für verschiedene, überregionale Medien. Winternitz macht sich stark für die Akzeptanz verlassener Bauwerke, den Denkmalschutz und die Industriekultur.