Wertheim (pm). Der Fördervertrag hat zwar nur symbolischen Charakter. Die darin genannte Summe ist aber ganz konkret: 50.000 Euro steuert die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) zur Sanierung der Fassaden an der Kilianskapelle in Wertheim bei. Das Geld stammt aus Erträgen der Lotterie GlücksSpirale. Dr. Jörg Paczkowski, Ortskurator der DSD, überreichte die Unterstützungszusage in der letzten Woche gemeinsam mit Lotto-Regionaldirektor Christoph Grüber an Bürgermeister Wolfgang Stein. Die Sanierung der Kilianskapelle ist mit rund 450.000 Euro veranschlagt. Die Stadt finanziert davon 175.000 Euro, aus Mitteln der Denkmalpflege des Bundes kommen 140.000 Euro und aus denen des Landes 85.000 Euro. „Mit den 50.000 Euro der Deutschen Stiftung Denkmalschutz können wir nun loslegen“, freute sich Bürgermeister Stein.
Die gegenüber der Stiftskirche gelegene Kilianskapelle zählt mit ihrer reichen Fassadengestaltung zu den bedeutendsten Doppelkapellen Deutschlands, erläuterte Dr. Paczkowski. Laut Bauinschrift entstand sie 1472 und ist dem Frankenapostel Kilian gewidmet. Nach Profanierung in der Reformationszeit diente das Gebäude bis 1871 als Lateinschule. Die dafür eingebauten Teile wurden 1894 wieder entfernt, die Rekonstruktion als Kapelle erfolgte in den Jahren 1903 und 1904.
In den letzten Jahren traten zahlreiche witterungsbedingte Schäden zu Tage, erklärte Benedikt Kleiser aus dem Referat „Stadtplanung, Hochbau“ des städtischen Baudezernates. Neben großflächigen Verschmutzungen und Verfärbungen ließen sich Fehlstellen, Risse, Gefügeschäden, schadhafte Fugen und Putzabplatzungen erkennen. Vorgesehen sind neben Arbeiten an der Fassade im kleineren Umfang auch Maßnahmen am Dach und an den Gauben. Nach der Ausschreibung und der Auftragsvergabe soll die Sanierung im Mai oder Juni beginnen. Dies sei allerdings wegen der beengten Platzverhältnisse ein Stück weit auch abhängig vom Fortgang der Arbeiten an der nebenan eingestürzten Mauer.
Die Sanierung der Kilianskapelle ist nicht das erste Projekt in Wertheim, an der sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beteiligt. Dies sei auch ein Verdienst kompetenter Mitarbeiter der Verwaltung, „die wissen, wo und wann man Förderanträge stellen muss“, lobte Bürgermeister Stein in diesem Fall neben Benedikt Kleiser vor allem Klaus Kempf aus der Kämmerei.
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