Philippsburg/Oberhausen (aw). An der Stelle der beiden 150 Meter hohen Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg (Landkreis Karlsruhe) soll ein Konverter gebaut werden, der aus Windkraft erzeugten Strom aus Norddeutschland in den Süden transportieren wird (wir berichteten). Bei einer Gemeinderatssitzung im Bürgerhaus in Oberhausen informierte Dr. Werner Götz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Transnet BW über den geplanten Konverterbau, Jörg Michels, Geschäftsführer der EnBW Kernkraft (EnKK) über die Sprengung der beiden Kühltürme. Die Türme sollen nach dem Abschalten des zweiten Reaktors Ende des Jahres 2019 gesprengt werden.
Neben den beiden Türmen müssen auch 1.000 Parklätze sowie diverse Montagehallen entfernt werden. Vor dem Neubau müssen zuerst rund 80.000 Kubikmeter Auffüllmaterial herangeschafft werden. Diese riesige Menge soll sowohl über die Straße wie auch über den Wasserweg auf das Gelände geschafft werden. Bei den zahlreichen Baustellen möchte die EnKK eine zusätzliche, temporäre Baustellenfläche einrichten. Bezüglich der Sprengung der beiden Kühltürme konnte Michels die besorgten Bewohner beruhigen. Da die Sprengungen über einen lagen Zeitraum und absolut präzise vorbereitet werden sollen, ist nicht mit umherfliegenden Trümmern zu rechnen. Die Staubwolke werde sich den Gegebenheiten entsprechend auch schnell verziehen.
Weil die Freie Ökologische Demokratische Liste wissen wollte, wie es sich mit den Asbest-Resten in den Kühltürmen verhält, verwies der Geschäftsführer auf die Tatsache, das die hier verbauten Asbest-Platten vor der Sprengung professionell entfernt werden. Bei allen Maßnahmen würde der Grundwasserschutz höchste Priorität haben. Die Öffentlichkeit, also Gemeinden und Bürger, sollen bei allen Schritten ausführlich informiert werden, sagten beide Geschäftsführer. Unklar ist noch, ob diese Informationen in Gemeinderatssitzungen oder auf Bürgerveranstaltungen vermittelt werden sollen.