Mannheim (dsd/aw). Für die Dach-, Fassaden- und Fenstersanierung des Maschinenhäuschens der Teufelsbrücke in Mannheim stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank einer Spende des RUFE Rheinhyp-Unterstützungsfonds für Eurohypo-Mitarbeiter e.V. im Juni diesen Jahres exakt 30.165 Euro zur Verfügung. Nun besuchten Helen Heberer, Ortskuratorin Mannheim der DSD, und Margitta Frölich, ehemaliges Vorstandsmitglied des RUFE, Hafendirektor Roland Hörner von der Staatlichen Rhein-Neckar Hafengesellschaft Mannheim, um sich die Restaurierungsarbeiten erläutern zu lassen. Mit dabei war auch Baubürgermeister Lothar Quast. Die Teufelsbrücke ist die älteste noch erhaltene Brücke aus dem frühen Industriezeitalter Mannheims.
Die zwischen 1874 und 1878 erbaute Teufelsbrücke führt als mittlere von drei Drehbrücken über den 1874 erbauten Verbindungskanal im Mannheimer Handelshafen, der sich nordwestlich der Altstadt zwischen dem Stadtteil Jungbusch und der Mühlauinsel befindet. Der Drehzapfen der asymmetrischen Drehbrücke befindet sich auf dem westlichen Widerlager. Wegen der geringen Spannweite rücken die Widerlager als lange Brückenköpfe weit in das Hafenbecken. Bei den sandsteinverkleideten Stützmauern besticht die qualitätvolle Steinmetzarbeit, besonders bei den gewölbten Nebendurchlässen in den beiden Brückenköpfen. Auch im Bereich der Brückenzufahrten haben sich mit Jugendstilornamenten verzierte Geländer erhalten.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erhielt die Brücke einen neuen Überbau aus Blechträgern und einen neuen elektrischen Antrieb. Der Antrieb befindet sich in einem separat auf der Nordseite des westlichen Brückenkopfs stehenden Maschinenhäuschen aus Stahlfachwerk mit Rauhputzwänden und einem sehr flachen Satteldach.
Die Mannheimer Hafengesellschaft erwog 2009 den Abriss der Teufelsbrücke, weil sie sie als Hindernis für den Containerschiffsverkehr ansah. Eine sofort gegründete Bürgerinitiative "Rettet die Teufelsbrücke" konnte mit Hilfe der Stadt Mannheim den Abriss abwenden. Die Brücke wurde 2015 saniert. Von der Sanierung ausgenommen blieb das Maschinenhäuschen mit seinem morschen, undichten Dach, den desolaten Fenstern und dem durchgefaulten Fußboden. Dies wird nun nachgeholt.