Wertheim (sw/aw). Über die aktuelle Situation und die Zukunft des Anwesens in der Nebenzollgasse 9 informierte Edgar Beuchert, Geschäftsführer der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) und Wohnungsbau Wertheim (WBW), am Dienstag den Aufsichtsrat der beiden städtischen Gesellschaften. So soll das leerstehende Gebäude abgebrochen werden und an gleicher Stelle ein Neubau entstehen. Darüber hinaus kündigte Beuchert ein weiteres Wohnbauprojekt auf der Bestenheider Höhe an. Schließlich legte er den Mitgliedern des Aufsichtsrats aktuelle Zahlen zum Sanierungsgebiet Kernstadt vor.
Deckenteile stürzen herunter, Holzbalken vermodern. „Überall läuft das Wasser rein“, konstatierte Edgar Beuchert bei der Besichtigung des Gebäudes in der Nebenzollgasse 9 in der Wertheimer Altstadt. „Es ist wie ein Schwamm“, ergänzte Stadtrat Udo Schlachter mit kritischem Blick auf das in der Substanz ziemlich heruntergekommene Haus. Das steht seit einigen Jahren leer. Die Steg kaufte es vor zwei Jahren.
Die Kosten für eine Sanierung seien auf 1,5 Millionen Euro geschätzt worden, erklärte Geschäftsführer Edgar Beuchert und hielt eine Umsetzung für unrealistisch: „Die Kosten stehen in keinem Verhältnis zur Nutzung der Quadratmeter.“ Vor allem auch die Hochwasserlagen in dem Altstadtbereich würden Schwierigkeiten bereiten. „Der Altbau ist deutlich schlechter gegen eindringendes Hochwasser zu schützen als ein Neubau“, betonte Beuchert. Unterm Strich plane die Steg den Abriss des Ganzen. Der Antrag dafür sei gestellt. Nach jahrelanger Suche habe man nun einen möglichen Investor gefunden. Dieser plane an gleicher Stelle einen Neubau mit Wohnungen oder Hotelappartements.
Weitere Wohnungen auf Bestenheider Höhe
„Richtig gut“ laufe auch das Wohnungsbauprojekt mit insgesamt 45 Wohneinheiten auf der Bestenheider Höhe, freute sich der Geschäftsführer. Inzwischen wurden die ersten beiden von sechs Häusern bezogen. Die Nachfrage sei sehr hoch. So hoch, dass nun ein zweites Wohnprojekt des Bauträgers folgt. Sechs weitere Häuser mit insgesamt 42 Wohnungen sollen auf der Höhe entstehen, kündigte Beuchert an. Damit setzt man die in einer Wohnmarktanalyse angeratene Intensivierung des Geschosswohnungsbaus fort.
Abschließend ging der Geschäftsführer auf den Stand der Dinge im Sanierungsgebiet Kernstadt ein. Inzwischen ist der Förderrahmen des rund 37 Hektar großen Gebiets, das unter anderem die gesamte Altstadt umfasst, eine Summe von 13,06 Millionen Euro gestiegen. Davon stammen 7,84 Millionen Euro aus Landes- und Bundesmitteln. Seit Beginn des Förderprojekts in 2005 wurden 188 Sanierungsverträge mit Investoren geschlossen. Es entstanden 158 neue Wohnungen. 37 leerstehende Gebäude wurden wiederbelebt und saniert. Das durch die Sanierungsmaßnahmen ausgelöste Investitionsvolumen beträgt rund 47 Millionen Euro.