Esslingen (dsd/aw). Die Pliensauvorstadt südwestlich der Esslinger Altstadt wurde im 13. Jahrhundert ummauert. Zeitgleich errichtete man dabei wohl die Brücke. Ursprünglich besaß sie zehn Bögen und zur Sicherung drei Tortürme. In der historischen Form erhalten haben sich fünf Joche und der nördliche Torturm, der 1444 neu errichtet wurde. Die restlichen Bereiche wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in modernen Formen neu ergänzt. Die Bogenbrücke besteht aus Sandstein. Die breiten Brückenpfeiler sind beidseitig mit Eisbrechern versehen.
Die Pliensaubrücke, eine der ältesten Brücken Deutschlands, ist Baden-Württembergs älteste Steinbrücke. Trotz mancher Teilabbrüche durch Kriegszerstörungen sowie Eisenbahn-, Neckar- und Straßenausbau ist ihre Bedeutung ungeschmälert. Das verhinderte nicht, dass das Brückenmauerwerk witterungsbedingt stark geschädigt ist. Risse, Fehlstellen, offene Fugen, Verschmutzung, Bewuchs und eine starke Salzbelastung sind festzustellen und müssen beseitigt werden. In diesem Jahr werden die historischen Bögen 5 und 9 instandgesetzt, im nächsten Jahr die Bögen 6, 7 und 8.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) beteiligt sich dank der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr mit 100.000 Euro an der Restaurierung der Natursteinbögen 5 und 9 der Pliensaubrücke. Um sich die laufenden Arbeiten vor Ort von Bauingenieurin Kristina Smid erläutern zu lassen, besuchten Gisela Lasartzyk, Ortskuratorin Stuttgart der DSD, gemeinsam mit Hubert Gfrörer von Lotto Baden-Württemberg und Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger das Bauwerk.