Sanierung der historischen Holzrollläden der Neuen Villa Haux

Villa Haux in Albstadt. Foto: qwesy qwesy/CC BY 3.0

Stuttgart/Albstadt-Ebingen (dsbw). Die Neue Villa des Textilfabrikanten Friedrich Haux entstand 1908 auf seinem Firmengelände in Albstadt-Ebingen – ein Gesamtkunstwerk aus Historismus und Jugendstil, an dem innen wie außen sämtliche Details aufeinander abgestimmt waren. Auch die Rollläden gehörten dazu: Mit Lamellen aus weiß gestrichenem Kieferholz ließen sich die herrschaftlichen Sprossenfenster verdunkeln. Zwar sind die Rollläden noch alle erhalten, sie funktionieren jedoch nicht mehr. Um sie wieder instand zu setzen, unterstützt die Denkmalstiftung Baden-Württemberg die Eigentümer mit einem Zuschuss.

In der Blütezeit der Textilindustrie um 1900 herum florierte auch die Trikotagen-Fabrik Friedrich Haux & Cie. und expandierte in Ebingen in großen Schritten. Sie bestand bis 1988, ein großer Teil der Firmengebäude wird heute von der Hochschule Albstadt-Sigmaringen genutzt. Das Wohnhaus der Familie Haux direkt daneben, als Alte Villa Haux bekannt, wurde 1907 in einer spektakulären Aktion auf Eisenbahnschienen auf die andere Seite der Gartenstraße versetzt, um Platz zu schaffen für die Neue Villa.

Mit einem annährend quadratischen Grundriss von rund 20 auf 20 Meter fiel die Neue Villa bedeutend größer und repräsentativer aus. Ihr Erscheinungsbild erinnert eher an ein Palais als an eine Villa. Die gewaltigen Fassadenflächen aus Naturstein sind durch einzigartige Bauornamente künstlerisch gekonnt aufgelockert und gegliedert, ohne überladen zu wirken.

Landeskonservatorin Prof. Dr. Ulrike Plate schreibt zur Charakterisierung dieses Denkmals: „Außen- und Innengestaltung wurden in erlesenen Materialien in höchster handwerklicher Präzision ausgeführt und sind bis ins kleinste Detail wie Beleuchtungskörper oder Tür- und Fensterbeschläge aufeinander abgestimmt. So bilden die vollständig erhaltenen, bauzeitlichen Rollläden der Villa durch die Gestaltung der Lamellen im geschlossenen Zustand die Gliederung der Fenster nach.“

Die hölzernen Rollläden sind derzeit allerdings vielfach beschädigt. Der Schutzanstrich auf den Lamellen aus Kiefernholz blättert ab, Jutegurte sind gerissen, Halterungen ausgebrochen und Rollläden in den ausstellbaren Führungsschienen verkantet. Durch eine behutsame Instandsetzung sollen Funktion und Aussehen wieder hergestellt und die Rollläden als Teil des Gesamtkunstwerks erhalten werden.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.