Stuttgart/Ravenstein-Merchingen (dmsbw/aw). Das dreistöckige Renaissance-Schlossgebäude von Schloss Merchingen ist stark baufällig, es droht ein Teileinsturz. Die Bausubstanz bröckelt, die hochwertige Ausstattung verfällt seit Jahrzehnten. Jetzt muss dringend gehandelt werden, um das wertvolle Herrenhaus mit seiner qualitätsvollen Innenausstattung zu sichern und vor dem Einsturz zu bewahren. Die Denkmalstiftung Baden-Württemberg beteiligt sich finanziell an der Sicherung des historischen Gebäudes.
Seit Jahren steht das Wohnhaus des ortsbildprägenden Gesamtensembles der Schlossanlage leer. Der Stuck an der Decke löst sich ab, der Ostgiebel des dreigeschossigen Wohnhauses verfällt zusehends und droht umzufallen. Mit einem Einsturz wäre ein wertvolles Baudenkmal mitten im Ort verschwunden. Immerhin gilt Schloss Merchingen als das größte zusammenhängende Schlossgebäude im Neckar-Odenwald-Kreis.
Gebaut wurde es bereits 1593 als winkelförmige Anlage. 1709 kam das Anwesen in den Besitz der Familie von Berlichingen, die im Zuge eines Umbaus vor allem das Wohnhaus wertvoll ausstattete – mit Stuckdecken, Vertäfelungen, Türen und Fußböden in Formen des Rokoko.
In den letzten Jahrzehnten wurde der ritterliche Landsitz jahrelang vernachlässigt und musste sorgfältig restauriert werden. Der „Förderverein Schloss mit Heimatmuseum e. V.“ hat sich für das Ensemble eingesetzt. Eine Instandsetzung in den 90-er Jahren machte es möglich, dass nach 2000 Saalbau, Tor und Eckbau als Hotel genutzt werden können. Das Herrenhaus hingegen ist nach wie vor dem Verfall preisgegeben.
Um es zu retten, muss der Ostgiebel ganz dringend instand gesetzt, die wertvolle Stuckdecke im Inneren muss gerettet werden. Für den Eigentümer ist diese Sicherungsmaßnahme finanziell nicht allein zu stemmen, deshalb erhält er Zuschüsse des -Denkmalförderprogrammes des Landes und der Denkmalstiftung Baden-Württemberg.