Wertheimer Mauern und Brücken überwiegend in gutem Zustand

Der ehemalige Schlossbergtunnel ist eines von 77 Objekten auf der Überwachungsliste der Stadt Wertheim. Foto: Stadt Wertheim

Wertheim (pm). Von „sehr gut“ bis „befriedigend“ reichen die Bewertungen des Zustands der meisten Ingenieurbauwerke, die an einem Verkehrsweg liegen und sich im Eigentum oder der Baulast der Stadt Wertheim befinden. Darüber informierte Wolfgang Kron, Abteilungsleiter im Referat „Tiefbau“ der Stadtverwaltung am Montag die Mitglieder des Ausschusses für Bauwesen und Umwelt. Der Bericht war vor dem Hintergrund des von Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez so genannten „Wertheimer Mauerfallls“ im Dezember auf die Tagesordnung gesetzt worden. Der, so der OB, „zum Glück glimpflich ausgegangene“ Einsturz einer Stützmauer in der Schulgasse war zum Anlass genommen worden, alle Stützbauwerke im Zuge von Verkehrswegen der Stadt Wertheim kurzfristig einer Besichtigung zu unterziehen.

Insgesamt 77 solcher Objekte werden in einem Verzeichnis aufgeführt, das dem Ausschuss vorgelegt wurde. Sie reichen beispielsweise von der Tauberbrücke und die Schiffsanlegestelle über den Felsenkeller in der Schlossgasse, die Friedhofsmauer in der Hospitalstraße oder die Bauwerke für den Hochwasserschutz in der Höh- und der Schleutleinsklinge bis hin zu zahlreichen Brücken und Stützmauern auch in den Ortschaften. Sie werden in regelmäßigen Abständen unter die Lupe genommen und vor allem auf ihre Stand- und Verkehrssicherheit sowie Dauerhaftigkeit überprüft.

Alle sechs Jahre, erläuterte Kron, ist eine umfangreiche Hauptprüfung fällig, bei der, etwa im Falle der Schiffsanlegestelle, auch Taucher zum Einsatz kommen können. In der Zeit zwischen den Hauptprüfungen schreibt die einschlägige Norm eine sogenannte einfache Prüfung der Ingenieurbauwerke vor. „Dies ist eine intensive, erweiterte Sichtprüfung“, so der Verwaltungsmitarbeiter. Dazu kommen jährliche Bauwerksbesichtigungen ohne größere Hilfsmittel und zweimal im Jahr eine Bauwerksbeobachtung. Die Kosten für den Einsatz der benötigten Fachleute und des notwendigen Geräts bezifferte der Abteilungsleiter auf jährlich zwischen rund 6.000 Euro und 10.000 Euro.

Der Zustand der Bauwerke wird mit Noten eingestuft, die von 1,0 (sehr guter Zustand) bis 2,4 (befriedigender Zustand) reichen. Ab der Zustandsnote 2,5 kann die Verkehrssicherheit des Bauwerks beeinträchtigt sein und eine Instandsetzung erforderlich werden. In den vergangenen 15 Jahren sind bei 44 Ingenieurbauwerken Instandsetzungsarbeiten notwendig geworden, acht wurden durch einen Neubau ersetzt. In den kommenden Jahren sind größere Maßnahmen an der Stützmauer am Mainkai, an der Brücke über den Kembach in Urphar und an der Schiffsanlegestelle in Wertheim vorgesehen.

Armin Dattler, Leiter des Baudezernats im Wertheimer Rathaus, und Kron gingen auch noch einmal auf den Mauereinsturz in der Schulgasse und den aktuellen Sachstand ein. Man habe dieses Ereignis zum Anlass genommen, um über eine Änderung der eigenen Prüfsystematik oder auch das Sicherheitskonzept auf der Burg nachzudenken, sagte Dattler und warnte schon einmal vor, „das wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass Kosten entstehen“. Zusammenfassend könne man aber feststellen, „wir sind mit der Überprüfung und Sanierung unserer Ingenieurbauwerke schon gut dabei“.

Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.