Illerbeuren (dsd/aw). Nach rund 14 Monaten Bauzeit sind die Restaurierungsmaßnahmen an dem Geh- und Radwegübergang Illerbrücke zwischen Lautrach und Illerbeuren im Landkreis Unterallgäu abgeschlossen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die Restaurierung der Illerbrücke aus dem Jahren 1903/1904 dank der Lotterie GlücksSpirale mit insgesamt 100.000 Euro. Zum Reiz der Illerbrücke tragen ihre Einbettung in die landschaftliche Umgebung und insbesondere ihre gegliederte architektonische Gestaltung bei. Gerade die ingenieurtechnische Leistung und der architektonische Anspruch machen die als Eisenbahnbrücke konzipierte Illerbrücke zu einem bedeutenden Denkmal der Verkehrsgeschichte. Seit der Einstellung des Bahnverkehrs zwischen Memmingen und Legau 1972 wird der Flussübergang heute als Fußgänger- und Radfahrerbrücke eifrig genutzt.
Geplant hat die Brücke das Ingenieurbüro der Generaldirektion der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen. Der Bauauftrag wurde an die Firma A.-G. Liebold & Komp. vergeben. Das Bauwerk erreicht eine Gesamtlänge von rund 85 Metern. Die Fahrbahn besteht aus einem mit Schotter gefüllten Betontrog. Beim Bau wurde zugunsten einzelner Entlastungsbögen auf eine massive Übermauerung des Hauptbogens verzichtet.
Der mit drei Stahlgelenken verbundene Hauptbogen überspannt rund 59 Meter und erreicht in der Bogenmitte eine Höhe von rund 13 Metern. Die an Höhe abnehmenden halbkreisförmig endenden Entlastungsbögen, die rhythmische Reihung der Konsolsteine unterhalb der Deckplatte sowie die rustizierend ausgebildeten Pfeiler an den Widerlagern verleihen der gesamten Architektur eine elegante Leichtigkeit.
Die Illerbrücke wird von zahlreichen Fahrradfahrern und Wanderern überquert, die auf dem Iller-Radweg unterwegs sind. Touristische Orte in der Nähe sind etwa das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren oder der nahe gelegene Wallfahrtsort Maria Steinach, einer der bedeutendsten Wallfahrtsorte im bayerisch-schwäbischem Raum.