Eresing (dsd/aw). 40.000 Euro für die Dächerinstandsetzung von Langhaus, Querhaus und Chor der Klosterkirche St. Ottilien stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) in diesem Jahr dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale zur Verfügung. Damit leistet die spendensammelnde Denkmalschutzstiftung ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe und hilft, diese wichtigen Arbeitsplätze zu erhalten.
Die Kirche des Klosters St. Ottilien ist dem Herzen Jesu geweiht. Der weithin sichtbare Vierungsturm und die großflächige Klosteranlage liegen in der ruhigen, sanft hügeligen Moränenlandschaft am Rande des Emminger Mooses zwischen Windach und Geltendorf. Die ziegelsichtige dreischiffige kreuzrippengewölbte Basilika wurde ab 1897 in zisterziensisch reduziertem neugotischen Stil errichtet. Das Querschiff beeindruckt durch monumentale Fensterrosen mit reichem Maßwerk. Die Bauzier ist aus Muschelkalk und bearbeitetem Kunststein. Der Vierungsturm ragt 12,6 Meter über den Dachfirst und endet mit Spitzhelm in 29 Meter Höhe. Der Chor der Kirche ist mit dem 1892 errichteten Konventsbau verbunden. Die Kirche besitzt einen dreischiffigen Hallenvorbau im Westen.
Besondere Bedeutung widmete man der Innenausstattung. In den Bodenbelag des Mittelgangs sind Sibyllen- und Propheten-Darstellungen eingelassen, die auf dem Weg zum Hauptaltar auf den Erlöser verweisen. Zwischen 1903 und 1905 entstanden der Hochaltar, der Sakraments- und der Marienaltar. Von 1909 bis 1920 erfolgte die reiche Ausstattung der Seitenkapellen mit Altären, Beichtstühlen und Glasfenstern. Die Farbglasfenster im Chor stellen Apostel dar. Bei der umfangreichen Neugestaltung des Inneren 1966 nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil wurde die Vierteilung des Kirchenraums aufgegeben. Der neue Hauptaltar unter der Vierung nimmt in zwei Schreinen die Reliquien der hl. Ottilia und des koreanischen Märtyrers Andreas Kim auf.
Vor wenigen Jahren musste die Standsicherheit der Fundamente und Stützpfeiler der Klosterkirche wiederhergestellt werden. Danach führte man die Sanierung des aufgehenden Sichtmauerwerks und der Stützpfeiler des Langhauses mit Stampfbeton durch. Auch Arbeiten zur Instandsetzung des Turms wurden ausgeführt. Auf dem Vierungsturm wurde die undichte Kupferhaut von 1926 erneuert. Bei der Turminstandsetzungsmaßnahme wurde der korrodierte Stahlglockenstuhl wieder in Holz ersetzt. Die Arbeiten an den Anschlüssen des Dachstuhls an den Turm stellten ein Hauptproblem bei den Zimmererarbeiten in den Dachstühlen dar.