Eggolsheim (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützte die Sandsteininstandsetzung an der Schleuse 94 des Ludwig-Donau-Main-Kanals bei Eggolsheim vor drei Jahren mit 20.000 Euro. Jetzt überbringt Reinhold Schöpf, Ortskurator Fränkische Stadtbaumeister der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort Stefan Pfister, Vorsitzender des Fördervereins Schleuse 94 e.V., zur Erinnerung an die gelungene Restaurierung eine Bronzetafel mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. So bleibt das Engagement der privaten Förderer der Denkmalstiftung und der Rentenlotterie von Lotto auch nach den Maßnahmen an vorbildlichen Projekten sichtbar und kann zu weiterer Unterstützung motivieren.
Die Schleuse 94 ist heute als einer der wenigen noch erhaltenen Architekturen des stillgelegten Ludwig-Donau-Main-Kanals überkommen. Die 173 Kilometer lange Strecke von Kelheim nach Bamberg diente der Überwindung der europäischen Wasserscheide und verfügte seinerzeit über 100 Schleusen, 69 Schleusenwärterhäuser, acht Häfen, 14 kleinere Anlandeplätze, 70 Dämme, 60 Einschnitte, 117 Brücken und zahlreiche Wasserzuläufe. Der Kanal verband die Donau bei Kelheim mit dem Main bei Bamberg und meisterte einen Höhenunterschied von insgesamt 263 Metern. Das Projekt kostete 17,5 Millionen Gulden.
Von Anfang an war die für die aussterbenden Treidelschiffe konzipierte Wasserstraße unrentabel, da die Abmessungen zu bescheiden waren. Der Kanal war nur 1,46 Meter tief und 15,90 Meter breit, für Dampfschiffe also unpassierbar. Nördlich von Nürnberg wurde er nach dem Krieg trockengelegt und später durch den Main-Donau-Kanal und den Frankenschnellweg überbaut. Somit ist der Kanal weitgehend aus dem Landschaftsbild getilgt, bis auf die 65 Kilometer zwischen Nürnberg und Beilngries, wo er gut erhalten ist.
Die Schleuse 94 bei Eggolsheim war eine der zentralen Schleusenanlagen im Regnitztal mit einem besonders hohen Hub von 3,20 Meter. Die Gesamthöhe beläuft sich auf 5,42 Meter, sie ist 33,84 Meter lang und 4,69 Meter breit. Die Schleusenkammer und der in acht Meter in der Tiefe liegende Boden aus Sandsteinplatten ist hervorragend erhalten, ebenso ein Düker, der durch den ganz alten Kanal führt. Die Restaurierung wurde denkmalgerecht und in Abstimmung mit allen Beteiligten, darunter insbesondere auch die Naturschutzbehörde, ausgeführt.