Nürnberg (aw). Weil es nach ihren Angaben in Nürnberg genug Mahnmale gibt, möchte eine Initiative die Zeppelintribüne auf dem einstigen Reichsparteitagsgelände zur Ruine verkommen lassen. Währenddessen bereiten die Stadt Nürnberg, Landes- und Bundespolitik die ihre Instandsetzung des Nazi-Monuments für eine längere Haltbarkeit vor. Der Initiator der Initiative für den Verfall der Tribüne, Reinhard Knodt, verweist auf bislang 140 Unterzeichner, darunter viele Prominente an Schriftstellern, Architekten, Künstlern und Publizisten. Eine größere öffentliche Kampagne für seine Initiative kann Knodt nicht stemmen, bewirbt diese ausschließlich auf privater Basis.
Für Knodt widme man dem ungeliebten Monument seit Jahren viel zu viel Aufmerksamkeit. Deshal solle das Bauwerk lieber als Ruine in einen Landschaftsgarten eingebettet werden. Damit strahle der Garten eine neue "Schönheit" aus und könne den "europäischen" Gedanken fördern, um gegen neue Nationalismen vorzugehen. Die Stadt Nürnberg jedoch hält weiter an den eigenen Plänen fest. Derzeit bewirbt diese sich nach wie vor um Bundesmittel für die kalkulierten 73 Millionen Euro für die Sanierung des Relikts.