Nürnberg (pm). Die Kernsanierung des Hochhauses am Nürnberger Plärrer hat mit der Raum- und Farbgestaltung ihre letzte Phase erreicht. Derzeit entstehen in den Stockwerken verschiedene Raumtypen. Grundlage für deren Neugestaltung ist die mit der Digitalisierung einhergehende Veränderung der Arbeitswelt: weg von der Routine hin zu komplexeren Aufgabenstellungen, die unter anderem in rasch wechselnden Teams gelöst werden. Das Arbeiten wird zunehmend mobiler und die Bürowelt papierärmer und kommunikativer.
Diese neuen Anforderungen spiegeln sich in der Raumgestaltung wider: Der Schreibtisch ist nicht mehr einem einzelnen Mitarbeiter zugewiesen, weil dieser mehrmals täglich je nach Aufgabenstellung zwischen dem Schreibtisch, dem besonders konzentrierten Arbeiten im kleinen abgeschlossenen Think Tank oder der Bibliothek wechselt, sich mit Kollegen in der Lounge oder der Teeküche austauscht oder im Team in den Besprechungs- oder agilen Projekträumen tätig ist. Die technische Ausstattung erlaubt es, überall zu arbeiten. Alle Standardschreibtische sind höhenverstellbar und mit zwei Monitoren ausgestattet.
Aufgrund der unterschiedlichen Tätigkeiten und Anforderungen nehmen Faktoren wie etwa Konzentration, Kommunikation, Kreativität oder Zusammenarbeit ein unterschiedliches Gewicht ein. Deshalb entspricht kein Stockwerk dem anderen. Für jedes Stockwerk bildete sich ein Nutzerteam, das in Puzzle-Workshops „seine“ Räume gestaltete.
Farbkonzept nach Le Corbusier
Bei der Sanierung wurden die Originalfarben, in denen einzelne Wände des Hochhauses gestrichen waren, wieder entdeckt. Es stellte sich heraus, dass sie auf dem Farbkonzept des berühmten Architekten der Moderne Le Corbusier basierten. Besonderheit der beiden 1931 und 1959 von Le Corbusier entwickelten Farbsysteme ist ihre beliebige Kombinierbarkeit. Insgesamt 28 Farben werden das Hochhaus am Plärrer beleben: Jedes Stockwerk erhält an der konvexen Rückwand des Treppenhauses seine eigene Farbe. Die jeweilige Komplementärfarbe dazu findet sich in den Think Tanks.
Denkmalgeschütztes Symbol für den Wiederaufbau
Die Kernsanierung des Hochhauses wurde erforderlich, um die Brandschutzeinrichtungen sowie die prozess- und versorgungstechnischen Infrastrukturen auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen. Das Projekt befindet sich im Zeitplan. Noch in diesem Jahr werden rund 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Städtischen Werke Nürnberg GmbH (StWN) und der N-ERGIE Aktiengesellschaft wieder in das Hochhaus ziehen. Derzeit sind sie in benachbarten Gebäuden in der Südlichen Fürther Straße untergebracht.
Das Plärrer-Hochhaus gilt als Symbol für den Wiederaufbau in Nürnberg nach dem Zweiten Weltkrieg. 1953 wurde das zum damaligen Zeitpunkt höchste Hochhaus Bayerns fertiggestellt. Das 56 Meter hohe Gebäude hat eine Grundfläche von 21 x 34 Metern und zeichnet sich durch eine klare Formgebung aus. 1988 wurde es als eines der ersten Gebäude der 1950er Jahre unter Denkmalschutz gestellt.
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information unserer Leser*innen unredigiert übernehmen.