Neue Fördermittel für die einmalige Illerbrücke

Die Oberen Illerbrücken im Sommer 2014 in Kempten Die hintere, zum Großteil aus Holz gebaute König-Ludwig-Brücke ist in diesem Bild als verhüllt zu sehen, da ihr Bestand bedroht ist. Foto: Hilarmont/CC BY-SA 3.0

Kempten (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt dank der Lotterie GlücksSpirale die Restaurierung der Illerbrücke - ein Teil im Verbund der Oberen Illerbrücken - mit zusätzlichen 50.000 Euro. Der symbolischen Fördervertrag wurde jetzt an der Illerbrücke in Illerbeuren-Kronburg von Rudolf Amann, Ortskurator Augsburg der DSD, im Beisein eines Vertreters von Lotto Bayern an Landrat Hans-Joachim Weirather vom Landkreis Unterallgäu überbracht.

Bereits ein Jahr zuvor hat die DSD die Sanierung der Fahrbahntafel, inklusive Oberflächenschutz und Dichtung mit 50.000 Euro gefördert. Nun werden die Istandsetzungsmaßnahmen am Beton mit Arbeiten am Brückenbogen und den Unterbauten fortgesetzt, für die die DSD erneut 50.000 Euro bereitstellt.

1903/04 erbaut, überspannt die Brücke seit über 100 Jahren die Iller zwischen der Gemeinde Lautrach und der Gemeinde Kronburg. Ursprünglich wurde sie als Eisenbahnbrücke konzipiert. Züge der Lokalbahn zwischen Memmingen und Legau passierten hier bis zum Jahr 1972. Danach wurde der Eisenbahnverkehr auf dieser Strecke eingestellt, die Brücke steht seitdem Fußgängern und Radfahrern offen.

Zahlreiche Rad- und Wanderwege kreuzen sich in diesem Bereich. Wanderer oder Radfahrer, die auf dem Iller-Radweg beispielsweise das Schwäbische Bauernhofmuseum in Illerbeuren ansteuern wollen oder Pilger, die aus der Richtung Memmingen den nahe gelegenen Wallfahrtsort Maria Steinach besuchen möchten, der neben Altötting, Maria Einsiedeln und der Wieskirche zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten im bayerisch-schwäbischem Raum zählt, können hier den Fluss überqueren.

Die ursprüngliche Planung stammte vom Ingenieurbüro der Generaldirektion der Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen. Nach Vergabe des Bauauftrags an die Firma A.-G. Liebold & Komp. kam es jedoch zu Planänderungen. So wurde etwa zugunsten einzelner Entlastungsbögen auf eine massive Übermauerung des Hauptbogens verzichtet.

Das Bauwerk erreicht eine Gesamtlänge von ca. 85 Metern. Der mit drei Stahlgelenken verbundene Hauptbogen allein besitzt eine Weite von ca. 59 Metern und erreicht in der Bogenmitte eine Höhe von etwa 13 Metern. Die Fahrbahn besteht aus einem Betontrog, der mit Schotter gefüllt ist. Die an Höhe abnehmenden halbkreisförmig endenden Entlastungsbögen, die rhythmische Reihung der Konsolsteine unterhalb der Deckplatte sowie die rustizierend ausgebildeten Pfeiler an den Widerlagern verleihen der gesamten Architektur eine elegante Leichtigkeit.

Den Reiz der Brücke machen ihre Einbettung in die umgebende Landschaft und vor allem ihre differenzierte architektonische Gestaltung aus. Nicht zuletzt aufgrund dieser ingenieurtechnischen Leistung und ihres architektonischen Anspruches ist die Illerbrücke bei Illerbeuren ein bedeutendes Denkmal der Verkehrsgeschichte.