Bamberg (pm/aw). Das Großprojekt „Gesamtsanierung des Klosters St. Michael“ startet im Mai in die letzte Runde. Dank der großzügigen Förderung durch Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Höhe von 24 Millionen Euro steht der abschließende und größte Bauabschnitt nun in den Startlöchern: Bis 2030 soll die gesamte Klosteranlage nachhaltig und umfassend saniert sein. Als großes Zwischenziel wird nach heutiger Planung die Wiedereröffnung der Kirche Ende 2025 anvisiert, damit sie für Hochzeiten wieder genutzt werden kann. Der Bamberg-Forchheimer Bundestagsabgeordnete Andreas Schwarz überbrachte am heutigen Mittwoch, 10. März, bei einem Besuch auf dem Michaelsberg den Zuwendungsbescheid des Bundes in Höhe von bis zu 24 Millionen Euro an Oberbürgermeister Andreas Starke, Bürgermeister Jonas Glüsenkamp und den Finanz- und Stiftungsreferenten Bertram Felix.
Im November 2018 hatte der SPD-Abgeordnete Andreas Schwarz seine Kolleginnen und Kollegen im Haushaltsausschuss überzeugen können, diese hohe Investition in die Klosteranlage zu beschließen. „Der Michelsberg ist einer meiner Lieblingsplätze in Bamberg. Dieses eindrucksvolle Ensemble aus Kirche und Klosteranlage ist von fast überall in der Stadt zu sehen. Umso mehr freut es mich, dass mit der großzügigen Förderung die Flickschusterei an der Klosteranlage beendet werden konnte und St. Michael bald im neuen, alten Glanz erstrahlen wird“, so Schwarz.
„Das ist ein sehr sehr glücklicher Tag für die Stadt Bamberg“, freute sich Oberbürgermeister Andreas Starke über den Fördermittelbescheid und dankte besonders MdB Andreas Schwarz und „allen Mitstreitern, die im Bundestag daran mitgewirkt haben, dass dieser Rekord-Förderbescheid nach Bamberg gekommen ist.“
Wie geht es nun weiter?
Seit 2009 werden Maßnahmen zu einer konzeptionellen Gesamtinstandsetzung des einzigartigen Klosterareals auf dem Michaelsberg geplant und in Abhängigkeit einzelner Finanzierungs- und Zuschussmaßnahmen Zug um Zug umgesetzt. Nach der umfassenden statischen Instandsetzung der Kirche konnten dank einer separaten großzügigen Finanzierung der Oberfrankenstiftung die sehr aufwändig zu verstellenden Gerüste und die zentrale Baulogistik bestehen bleiben. Damit konnte in den vergangenen zwei Jahren akribisch gearbeitet und geplant werden. Umfangreiche Voruntersuchungen und Konzeptionsmuster wurden erstellt, damit es nun im Mai, 1000 Jahre nach der ersten Kirchenweihe, mit der eigentlichen Kirchensanierung losgehen kann.
Bautagebuch St. Michael unter www.stiftung-weltkulturerbe.de
Begonnen wird mit den Natursteinarbeiten an den Türmen der Abteikirche. Nach und nach werden alle Fassaden mit Fenstern instandgesetzt und der gesamte Innenraum mit Raumschale, Ausstattung, Technik und Orgel überarbeitet. Gleichzeitig werden Maßnahmen in der gesamten Klosteranlage konzipiert. Tragwerke müssen untersucht, Schäden kartiert und Sanierungskonzepte erarbeitet werden. Nicht nur an den vielen Gebäuden der Klosteranlage, sondern auch an Wegen, Brunnen, Pavillons, Gartenanlagen und der gesamten Entwässerung besteht Handlungsbedarf, wie zuletzt der Kanaleinbruch auf dem Klosterplateau gezeigt hat.
Alle Maßnahmen erfolgen während des laufenden Betriebes in der Klosteranlage, was ein hohes Maß an Abstimmung sowie eine sehr gut organisierte Baustellenlogistik erfordert. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und allen Zuschussgebern wird jede Einzelmaßnahme dieser Großbaustelle diskutiert, abgestimmt und durchgeführt. Die tätigen Firmen werden in aufwendigen Ausschreibungsverfahren nach Wirtschaftlichkeit, Qualität und Leistungsfähigkeit ausgesucht.
Jedoch gilt für die Kirche wie auch für alle Sanierungsbereiche des Klosters: Die qualitativ hochwertige, nachhaltige Sanierung steht an oberster Stelle, nicht die Geschwindigkeit der Bauabwicklung.