Restaurierung des Bürgerhauses in Bad Windsheim wird gefördert

Bürgerhaus in der Metzgergasse in Bad Windsheim. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

Bad Windsheim (pm/aw). Die Restaurierung des Bürgerhauses in der Metzgergasse 52 in Bad Windsheim unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale mit 30.000 Euro. Den dazugehörigen Fördervertrag überbrachte Elisabeth Balk vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD, jetzt an die Denkmaleigentümer Hannelore und Professor Dr. Konrad Bedal.

Das Gebäude in der Metzgerstraße wurde im 15. Jahrhundert errichtet. Von dem spätmittelalterlichen, nach Westen zur Straße hin ausgerichteten, nur vom Hof aus zugänglichen Fachwerkbau sind wesentliche Teile erhalten, insbesondere die zweistöckige, zweischiffige Grundstruktur des Bauwerks. Die mittlere schmälere Querzone enthält einen Oberen und Unteren Tennen als Erschließungszone, die breiteren seitlichen Zonen enthalten in beiden Geschossen je zwei etwa gleich große Räume, deren Mittelachse ganz leicht nach Süden verschoben ist.

Das zweigeschossige Dach stammt in seiner jetzigen Form nicht aus der Bauzeit nach 1437, sondern erst von 1703. Auch das Ostfenster im Obergeschoss wurde nachträglich vergrößert, dendrochronologisch stammt das Holz aus dem Jahr 1567. Die großen Doppelfenster, die für relativ repräsentative Räume sprechen, dürften folglich auch in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts eingebaut worden sein. Die Ostwand des Unteren Tennens erhielt gegen 1700 ein neues „Fachwerkgesicht“ mit verzapften Jochstreben auf Schwelle, die mittlere Säule – ehemals mit angeblatteten Kopfstreben – wurde durch eine eicherne Säule ersetzt, deren Kopf mit einem schwachen Karniesprofil und Kerbfries verziert wurde.

Erst nach 1779 erhielt das Haus in der Metzgergasse 52 seine die ganze Nordwand entlanglaufende Altane. Da Altanen an Windsheimer Wohnhäusern schon seit dem 14. Jahrhundert nachweisbar und spätestens ab dem 16. Jahrhundert allgemeiner Standard sind, weist das späte Datum der Altane bei diesem Haus wohl darauf hin, dass es erst spät als Wohnhaus genutzt wurde. Veränderungen im 19. und frühen 20. Jahrhundert sind bisher nicht mit genauen Baudaten zu fassen. Die den Eindruck des Hauses heute bestimmende, fensterreiche, massiv aus Ziegelmauerwerk errichtete Westfassade dürfte jedoch spätestens im frühen bis mittleren 19. Jahrhundert erfolgt sein. Die Fenster an der Westfassade zeigen für die Zeit um 1900 gültige Formen.