Altdorf (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt für die Instandsetzung der Fassaden am Eingangstürmchen und der angrenzenden Westwehrmauer, einschließlich der Holzlege und der Tür zum Burgberggarten von Burg Grünsberg in Altdorf bei Nürnberg 40.000 Euro zur Verfügung. Die großzügige Förderung der Denkmalstiftung ist nicht das erste Engagement für Sanierungsmaßnahmen des Schloss-Ensembles.
Burg Grünsberg gehört zu den herausragenden Kulturdenkmälern Mittelfrankens. Die malerische Gebäudegruppierung in einem inneren und äußeren Burghof knüpft an die Idealvorstellungen von mittelalterlichen Burgen an. Die Anlage, seit vielen Jahrhunderten Sitz Nürnberger Patrizier, überliefert wie kaum ein anderer Schlossbau der Region die patrizische Kultur von der Frühen Neuzeit bis zum Barock. In diesem Zusammenhang hervorzuheben ist die geschlossen erhaltene Ausstattung, die einen wesentlichen Teil des Denkmals darstellt.
Die in staufischer Zeit gegründete Burg Grünsberg liegt auf einem Bergsporn über einer Seitenschlucht des Schwarzachtals im Landkreis Nürnberger Land. Sie wurde nie eingenommen. 1504 zerstörte ein Brand das Hauptgebäude, so dass der heutige dreigeschossige Sandsteinquaderbau mit Schopfwalmdach und die Burgkapelle im Kern auf die Wiederaufbauphasen von 1530 und um 1560 zurückgehen. Hier sind barocke Stuckdecken, Wandfassungen und Bodenbeläge, aber auch Mobiliar erhalten.
Zwischen 1672 und 1726 baute die damalige Eigentümerfamilie Paumgarten die Burg zu einer Schlossanlage aus. Es entstanden die Erweiterungsbauten im Bereich der Vorburg und das Verwalter-/Försterhaus. An die Nordostecke des Palas fügte man den Eckturm, die sogenannte Himmelbettstatt, an. Der Billardbau entstand in dieser Zeit als dreigeschossiges Nebengebäude aus Sandstein mit Satteldach. Der aus dem 16. Jahrhundert stammende sandsteinerne Mauerring erhielt 1723 das zweigeschossige quadratische Torhaus mit Zeltdach. Zum vorgelagerten Wirtschaftshof gehört auch das sogenannte Pächterhaus, ein zweigeschossiger Sandsteinquaderbau mit Dacherker und Dachreiter, der in seiner heutigen Form aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts stammt.
Seit 1754 ist die Burg Sitz der Freiherren Stromer von Reichenbach, die Nürnberger Ratsherren waren und durch ihre umfangreiche Sammeltätigkeit die überregional bedeutende Ausstattung zusammentrug. Im Jahr 2000 gründete man die öffentlich-gemeinnützige Stromer‘sche Kulturgut-, Denkmal- und Naturstiftung, die für Erhalt und Nutzung der Burg sorgt. Die sehr denkmalssensible Eigentümer-Stiftung veranstaltet im Schloss mehrere Konzerte jährlich. Die Besucherzahl liegt bei 2.000 bis 3.000 Menschen im Jahr.
Die Lage auf dem Bergsporn bedingte umfangreiche Setzungsschäden an den Umfassungsmauern und war mitverantwortlich für einen Großteil der konstruktiven Schäden an den Gebäuden.