Oberickelsheim/Rodheim (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt dank der Lotterie GlücksSpirale die Restaurierung von Altären, der Kanzel, der Empore, von Gemälden und Einzelskulpturen der im 18. Jahrhundert neu gestalteten St. Kiliankirche in Oberickelsheim-Rodheim mit 35.000 Euro. St. Kilian ist ein auf einer leichten Anhöhe stehender verputzter Bruchsteinmauerwerksbau mit Hausteingliederung. Die einschiffige Kirche hat einen dreiseitig geschlossenen Chor und einen nördlich an das Schiff angelehnten mittelalterlichen Turm.
1592 baute man das Gotteshaus aus und 1781/1782 wurden Chor und Langhaus neu gestaltet. Das Satteldach des Langhauses bekam im Osten einen Walm, eine Giebelattika akzentuiert seither die Westfassade. 1800 wurde südlich die mit einem Pultdach schließende Sakristei angebaut. Die Wand- und Deckenmalerei im Inneren mit schlichtem Rahmenstuck schuf in der Zeit der Neugestaltung Franz Thalheimer. Im Chor ist das Abendmahl dargestellt, im Langhaus das Martyrium und die Glorie des heiligen Kilian. In den Seitenfeldern finden sich Darstellungen aus der Heiligenlegende.
Die reiche Spätrokoko-Ausstattung von Peter Wagner aus Würzburg ist im Gegensatz zum Außenbau ein Genuss für den Betrachter. Den Hochaltar prägt der Viersäulenaufbau. Der Kruzifix im Mittelfeld erhebt sich vor einer gemalten Landschaft, Maria und Johannes sind im Gegenlicht erkennbar. Die Seitenaltäre haben einen ähnlichen Aufbau. Die heutige Fassung der Figuren stammt aus dem späten 19. Jahrhundert. Erwähnenswert sind noch die elegante Kanzel und ein Taufstein aus der Zeit um 1800.
Das Landesdenkmalamt ist von der reichen und vollkommen einheitlichen Ausstattung des Kirchenraums mit dem Ensemble aus Hochaltar, Seitenaltären und Kanzel begeistert: „Eigebettet in die zeitgleich entstandene übrige Ausstattung mit Deckenstuck, Fresken, Beichtstühlen und Gestühl bildet die Rodheimer Kirche ein in seiner Geschlossenheit und künstlerischen Qualität herausragendes Beispiel des Würzburger Spätrokoko.“