Kassel (aw). Nach vielen Jahren des Leerstands, diversen Bränden und massivem Vandalismus (wir berichteten mehrfach) gibt es endlich positive Nachrichten vom Areal der ehemaligen Textilfabrik Salzmann an der Sandershäuser Straße in Kassels Stadtteil Bettenhausen. Auf dem Gelände des Industriedenkmals will Eigentümer Dennis Rossing bis zu 500 Wohnungen bauen. Die Ziegelbauten der historischen Fabrik sollen erhalten werden. Mit diesem Vorhaben sollen die gescheiterten Baupläne wieder aufgegriffen werden. Der Investor spricht von einem Investitionsvolumen von rund 80 Millionen Euro. Vor drei Jahren war ein Investor abgesprungen, zog wegen zu großer Risiken die Notbremse.
Der aktuelle Eigentümer Rossing hatte die Brache im vergangenen Jahr gekauft und möchte sein Vorhaben mit der Bad Hersfelder Rosco-Gruppe und weiteren Geldgebern realisieren. Von den Plänen, hier Luxusimmobilien errichten zu wollen, hat man sich verabschiedet. Nun soll es bezahlbarer Wohnraum werden, zuzüglich Hotel, Kindertagesstätte und Betreutem Wohnen für Senioren. Aus diesem Grund begleitet das städtische Bauamt das Vorhaben bereits seit gut einem Jahr. Bereits in diesem Jahr möchte der Eigner starten und plant eine Bauzeit von zweieinhalb Jahren. Die Ziegelbauten sind denkmalgeschützt und sollen in die Pläne integriert werden.
Die historischen Säle im Ober- und Dachgeschoss, die jahrelang Bestandteil diverser Streitigkeiten waren, sollen in ein "Boardinghouse" sowie Lobby und einen Teil einer Begegnungsstätte integriert werden. Künstler und Kulturschaffende sollen hier eine Heimat bekommen. Weiter sind auf dem Areal altersgerechte Seniorenwohnungen geplant. 150 soll es davon zukünftig geben, mit diversen Pflegeangeboten. Um die Parkplatzfrage bei 500 Wohnungen zu bewältigen, wird an der Ecke Sandershäuser Straße/Agathofstraße ein Parkhaus mit 600 Autostellplätzen entstehen. Die Kindertagesstätte könnte auf dem Grund des früheren Kesselhauses realisiert werden. Anfragen möglicher Betreiber gibt es bereits.
Erste Arbeiten sind bereits im vollen Gange. Um weiteren Vandalismus und ungebetene Gäste aller Art möglichst auszuschließen sowie Regenwasser draußen zu lassen, hat der Eigentümer erste Sicherungsmaßnahmen veranlasst. 100.000 Euro kosten die Maßnahmen, um die denkmalgeschützte Substanz bis zum Start der Baumaßnahmen zu schützen. Seit Mitte Juni wurden Fenster und Türen verschlossen und Fassadenarbeiten ausgeführt. Zusätzlich wurden Dacharbeiten ausgeführt, um undichte Stellen abzudichten. Die Arbeiten wurden zuvor mit der Stadt Kassel abgestimmt.