Biebertal (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Maurer- und Natursteinarbeiten am Bergfried der Burg Vetzberg (Landkreis Gießen) mit 80.000 Euro. Burg und Siedlung Vetzberg liegen auf einem 309 Meter hohen Basaltkegel oberhalb des Biebertales, nahe des Gleibergs. Gerhild Seibert, Ortskuratorin Wetzlar der DSD überbrachte jetzt gemeinsam mit Oliver Pohland von Lotto Hessen einen symbolischen Fördervertrag an Thomas Bender, Bürgermeister der Gemeinde Biebertal. Die Burg ist mit ihrem weithin sichtbaren Bergfried eine wichtige Landmarke.
Die 1226 erstmals erwähnt Burg wurde von den Grafen zu Gleiberg wohl in der ersten Hälfte des 12. Jahrhundert erbaut und war Sitz der Vögte. Ab dem 13. Jahrhundert beherbergte die Anlage als Ganerbenburg verschiedene Familienzweige. Da die Ganerben teilweise als Raubritter lebten, wurde die Burg mehrfach belagert und zerstört. 1765 ging sie an die Fürsten von Nassau-Weilburg über. Da die Burg inzwischen strategisch unbedeutend war, begann ihr Verfall. Nach dem Zweiten Weltkrieg fiel die Burg an das Land Hessen, das die Palasmauer instandsetzen ließ. 1965 gründete sich der Vetzberg-Verein, der sich mit der seit 1969 als Eigentümerin fungierenden Gemeinde Biebertal bemüht, die Burg zu erhalten.
Von der einstigen Burg haben sich der 21,7 Meter hohe, runde Bergfried aus dem 12. Jahrhundert, die Giebelwand des Palas, Teile der Ringmauern und Reste der Unterburg erhalten. Der Bergfried besitzt drei mit Kuppelgewölben gedeckte Stockwerke. Die ursprünglichen Hocheingänge befanden sich auf 8,60 Meter und 12,80 Meter. Bis 1904 musste man den Turm durch Leitern besteigen, erst 1935 brach man einen Eingang in den Bergfried. Der Turm ist heute als Aussichtsturm begehbar.
Risse im Mauerwerk, ausbrechende Steine und das Abscheren einer Mauerscheibe machen eine Instandsetzung dringend notwendig. 2012 erfolgte eine Notsicherung durch Netze und Gurte. Nun steht insbesondere die Reinigung und Neuverfugung des Außenmauerwerks sowie die Sicherung und der Neuaufbau des Mauerwerks im Bereich der Ausbauchung an.