Frankfurt-Bockenheim (dsd/aw). Nachdem seit Februar den Gläubigen und Besuchern der Frauenfriedenskirche in Frankfurt-Bockenheim die frisch renovierte Krypta wieder zur Verfügung steht, geraten nun die Arbeiten an der Fassade ins Blickfeld. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank der Lotterie GlücksSpirale, zahlreicher zweckgebundener Spenden sowie einiger Bußgelder 139.422,00 Euro für die Restaurierungsarbeiten an Portal, Turm und Türen sowie der begleitenden Fassadennischenmosaike und für die Instandsetzung der Eingangstreppenanlage zur Verfügung. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen.
Die im Stil der Sakralen Moderne als Gedächtniskirche für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges und als Friedensmahnmal erbaute Frauenfriedenskirche gehört zu den über 220 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte. Die DSD unterstützte bereits die Putzarbeiten in der Krypta sowie die Arbeiten in der Taufkapelle und im Kirchenraum und die Restaurierung der Mosaikfigur Regina Pacis an der Außenfassade mit 110.000 Euro.
Die katholische Frauenfriedenskirche wurde von 1927 bis 1929 erbaut. Der Katholische Deutsche Frauenbund konzipierte die Gedenkstätte und finanzierte das Bauvorhaben zum großen Teil. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei Luftangriffen stark beschädigt und wiederum mit Spendengeldern instandgesetzt. Geweiht ist die Kirche der Mutter der Schmerzen. Die dreischiffige Hallenkirche besteht aus drei Kuben. Den monumentalen, mit Travertin verkleideten Stahlbetonskelettbau überragt als westlicher Querriegel ein breit gelagerter Frontturm. Nordwestlich schließt sich der in der Form eines Kreuzgangs gestaltete, mit Rasen und Pflanzenbeeten begrünte Gedächtnishof für die Gefallenen an. Überhohe, offene Rundbogenarkaden öffnen sich zum Innenhof. Satteldächer decken die Gänge. In der mittleren Portalnische steht eine 12 Meter hohe, monumentale Mosaikstatue der Friedenskönigin mit Palmzweig und Friedenskrone von dem Bildhauer Emil Sutor. Das Kirchengebäude bildet zusammen mit dem Pfarrhaus, den Gemeindesälen und dem 18 mal 30 Meter messenden Gedächtnishof eine architektonische Einheit.