Waldeck (dsd/aw). Die Klosterruine Ober-Werbe befindet sich oberhalb des Dorfes Ober-Werbe, einem Ortsteil der Stadt Waldeck. Die Reste des romanischen Bauwerks stehen auf einem Kalkfelsen, in dem Wanderfalken brüten und der einen weiten Ausblick über Dorf und Umgebung bietet. Die Klosterruine gilt als eine der reizvollsten im Waldecker Land. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellt dank der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr für die Mauerwerkssanierung der Klosterruine 20.000 Euro zur Verfügung.
"Aufgrund seiner prominenten Lage und seiner geschichtlichen Bedeutung sind die weithin sichtbaren Mauerreste der Klosterruine landschaftsprägend und ein bedeutender geschichtsträchtiger Anziehungspunkt für die Region,“ stellt das Landesamt für Denkmalpflege Hessen fest. In der Tat ist die auf steil abfallendem Felsen oberhalb des Werbetales liegende Ruine des einstigen Klosters St. Maria einer der wenigen, noch baulich zumindest in Teilen nachvollziehbaren Standorte einer ehemaligen Klosteranlage, von denen es in Waldeck einst mehrere gab.
Vermutlich wurde das Benediktinerkloster in der Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet. 1206 wurde es in ein Benediktinerinnenkonvent umgewandelt. Nach der Säkularisation in der Reformation nutzten die Grafen von Waldeck es ab Mitte des 16. Jahrhunderts als Residenz. Hundert Jahre später wurde die Anlage aufgegeben und verfiel in der Folge allmählich.
Erhalten haben sich von der Anlage einzelne Bruchsteinmauern aus heimischem Kalk- und rotem Sandstein. Eine Westwand besitzt noch den stehenden Schornstein und die Hauptwand zeigt stichbogige Fenster- und Türöffnungen. Im Südosten ist ein weiteres Wandstück erhalten.
Die Ruine befindet sich heute im Besitz der Stadt Waldeck und soll künftig durch die Einrichtung eines Kloster-Lehrpfades stärker touristisch genutzt werden.