Hanau (pm/aw). Als die Auheimer Brücke, die über den Main führt und die Stadtteile Großauheim und Klein-Auheim für den Fuß- und Radverkehr verbindet, Anfang Juli gesperrt werden musste, wurde sofort ein weiteres Gutachten in Auftrag gegeben.
„Das Ergebnis ist nun da und zeigt, dass die Brücke gesperrt bleiben muss. Die Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger hat auch weiterhin oberste Priorität. Mit Hochdruck laufen nun Planungen und Gespräche, möglichst rasch Alternativen anbieten zu können und eine langfristige Lösung herbeizuführen. Kurz: Wir wollen den Neubau“, so Stadträtin Isabelle Hemsley.
Bei der alle drei Jahre stattfindenden Brückenprüfung stellten Ingenieure eine massive Verschlechterung des Zustandes der 1882 erbauten und unter Denkmalschutz stehenden Auheimer Brücke fest. Unmittelbar wurde die 243 Meter lange Brücke, die aus fünf Feldern á 46 Meter besteht, gesperrt. Starke Betonabplatzungen, durchfeuchtete Betonteile, Kiesnester, Hohlstellen, undichte Fugen im Asphalt und im Bereich der Entwässerungsrohre, die auf einen hohen Chloridgehalt schließen lässt, der korrosionsgefährdend ist, wurden bereits Jahre zuvor festgestellt. Seit 1988 ist die ursprüngliche Straßenbrücke aufgrund geringer zulässiger Lasten nur noch für den Rad- und Fußverkehr zugelassen.
„Den erforderlichen Brückenneubau planen wir nun von unserer Seite und hoffen auf entsprechend positive Gespräche mit der Oberen Denkmalschutzbehörde. Bis zu der Fertigstellung dauert es natürlich“, so Verkehrsdezernentin Hemsley. So werde nun geprüft, den porösen Stahlbetonuntergrund der Auheimer Brücke abzubauen und durch ein leichteres Material zu ersetzen, um die Brücke für Rad- und Fußverkehr temporär wieder zu öffnen. Weiterhin in Gesprächen ist die Stadt Hanau mit der Deutschen Bahn: „Parallel zur Auheimer Brücke verläuft eine Eisenbahnbrücke, die nicht von Schäden betroffen ist. Wir sind mit der Bahn im Gespräch, ob der im Moment noch gesperrte Betriebsweg instandgesetzt und geöffnet werden kann“, so Hemsley. Um die Sicherheit des Main-Schifffahrtsverkehrs zu gewährleisten, werden in enger Abstimmung mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg die notwendigen Schritte und Maßnahmen geklärt, wie etwa die Anbringung weiterer Schutznetze unterhalb der Brücke.
Ausweitung der mainer-Rabattzone und neue Beleuchtung an Umleitungsstrecken
Direkt nach der notwendigen Sperrung der Auheimer Brücke hat die städtische Hanauer Straßenbahn GmbH (HSB) einen Brückenersatzverkehr organisiert. Dieser soll nun ausgebaut werden. Aufgrund der Änderungen in der Betreiberstruktur des On-Demand-Shuttles, die der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) dieser Tage mitgeteilt hat, müssen Mitfahrende sich neu registrieren, um den Shuttle nutzen zu können. Aus datenschutzrechtlichen Gründen muss man sich in der RMV-Mobilitätszentrale am Freiheitsplatz in der Hanauer Innenstadt einmal neu registrieren lassen, die gewohnte Buchungsnummer (06181 – 300 88 77) bleibt bestehen. „Die HSB arbeitet daran, die Rabattzone nun schnellstmöglich auf ganz Klein-Auheim auszuweiten und weitere Anfahrtspunkte in Großauheim anzubieten. Das wird allerdings durch den Anbieterwechsel noch ein paar Tage dauern“, so Isabelle Hemsley, die betont, dass „der Schülerverkehr auch weiterhin gewährleistet ist“. Weiterhin wurde geprüft, ob eine Reaktivierung der HSB-Linie 6 zu einer Entlastung der Situation beitragen könnte: „Der Grund, warum diese Linie ersetzt wurde, ist heute kein anderer, daher haben wir uns gegen die Buslinien und für den Ausbau des mainer-Angebotes entschieden.“
Um dem Fuß- und vor allem Radverkehr sichere Wege und Wegeführung zu ermöglichen, wurden auf den Umleitungsstrecken, die über Hellentalbrücke und Limesbrücke führen, Piktogramme und Pfeile auf den Asphalt angebracht sowie Bäume und Sträucher zurückgeschnitten, Wurzelschäden beseitigt und Beschilderungen angebracht. Geprüft wird zurzeit, wie diese Wege zusätzlich beleuchtet werden können.
„Die Sperrung der Auheimer Brücke und die dadurch zu prüfenden Alternativen haben für uns Priorität. An den Alternativen für eine Mainquerung arbeiten wir mit Hochdruck“, so Isabelle Hemsley abschließend.