Groß Kiesow (dsd/aw). 25.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) für die Dachdeckerarbeiten am Hauptdach und am Zwischendach der St. Laurentiuskirche in Groß Kiesow zur Verfügung. Die St. Laurentiuskirche in Groß Kiesow liegt mitten im Ort, umgeben von einem malerischen Friedhof, der durch ein mittelalterliches Portal zugänglich ist. Der Chor stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, das Kirchenschiff und der Ostgiebel wurden im 14. Jahrhundert angefügt.
Die Fachwerk-Obergeschosse wurden 1653 errichtet und im 19. Jahrhundert - neogotisch gegliedert - backsteinern ummantelt. Die Kanzel stammt aus dem 17. Jahrhundert, die Empore wurde im Zuge des Orgeleinbaus um 1860 erbaut. Der Altartisch sowie das Denkmal für die Opfer beider Weltkriege sind modern, ebenso die Taufstele von 1997.
Der rechteckige backsteinerne Saalbau auf hohem Granitquadersockel hat einen eingezogenen quadratischen Chor aus Feldsteinen und einen Westturm. Der Turm trägt eine kupfergedeckte Welsche Haube mit offener Laterne. Den Chor überspannt ein Bandrippengewölbe, bei dem florale Motive die Rippen dekorieren. Das Kirchenschiff deckt eine flache Holzbalkendecke. Da auf den eingezogenen Strebepfeilern Schildbögen ruhen, hat man wohl an eine Wölbung gedacht. In den Bogenlaibungen wurden die floralen Bogenmalereien 1935 wieder freigelegt, sie stammen vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Neben der Wandmalerei aus dem 16. Jahrhundert sind noch mehrere Weihekreuze im Kirchenschiff vorhanden.
Starke Risse sind im Chorgewölbe sowie an den Chorwänden und beim Triumpfbogen erkennbar. Weitere Schäden findet man im Sockelbereich, am Ziegelfußboden und an den Außenwänden. Denkmalpflegerisch von großer Bedeutung ist das erhaltene mittelalterliche Dachwerk. Die Standsicherheit der Dachstühle über Kirchenschiff und Chor gefährden starke Schäden im Bereich der Deckenbalkenköpfe und Sparrenfüße. Eine schadhafte Dachdeckung und Echter Hausschwamm im Dachanschluss an den Turmschaft schließen das Schadensbild ab.