Denkmalstiftung unterstützt Dorfkirche in Groß Mohrdorf

Groß Mohrdorf (dsd/aw). Bei der Sanierung des Dachs der Dorfkirche in Groß Mohrdorf (Landkreis Vorpommern-Rügen) wird die evangelische Kirchengemeinde von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt. Insbesondere dank einer Nachlassspende kann die DSD für die Arbeiten 10.120 Euro zur Verfügung stellen. Den dazugehörigen Fördervertrag wird heute an Marlies Möll-Küthe vom Ortskuratorium Stralsund der DSD an Pastor Stefan Busse überbracht. Die private Denkmalstiftung freut sich, zum Erhalt des bedeutenden Baudenkmals mit seiner einheitlichen und reichhaltigen barocken Ausstattung, die künstlerisch herausragend ist, beizutragen.

Die dreischiffige Hallenkirche in Groß-Mohrdorf stammt aus dem 13. Jahrhundert. Den Bau schließt im Osten ein quadratischer Chor ab. Im Norden wie im Süden hat man an das Kirchenschiff Vorhallen angebaut, die Pyramidaldächer decken. Das backsteinerne Gotteshaus bekrönt auf dem Querriegel des Westbaus ein gedrungener Turmhelm.

Seit dem 16. Jahrhundert diente die Kirche in Groß-Mohrdorf verschiedenen Familien der Region als Patronatskirche und wurde daher großzügig mit Stiftungen bedacht. Langhaus und Chor verfügen über eine reiche barocke Ausstattung. Der Altaraufbau aus der Zeit um 1700 mit seinem reichen Reliefdekor und Akanthusschnitzwerk stammt von dem Stralsunder Johannes Wendt. Er schuf 1702 ebenfalls die Kanzel, die eine Mosesfigur stützt. Der Verkündungsort beeindruckt durch den besonders reichen Dekor an Korb und Schalldeckel. Desweiteren zählen zur Ausstattung das Patronatsgestühl von 1763, ein Rokoko-Beichtstuhl sowie eine Reihe von Epitaphien. Die Mehmel-Orgel entstand 1870. Der barocke Taufengel von Elias Keßler wird auf 1724 datiert, das Kruzifix auf 1500.

Die Kirche wird regelmäßig für Gottesdienste und Andachten genutzt. Über das Jahr verteilt finden (Orgel-)Konzerte statt. Die Kirche ist ein Anlaufpunkt für Touristen und wird zu den Kranichzeiten von zahlreichen Ornithologen aus ganz Deutschland aufgesucht. Ein Förderverein engagiert sich gemeinsam mit dem Gemeindekirchenrat sehr für den Erhalt der Kirche, etwa mit Kollekten, Tombolas, Basaren usw.