Ehemaliges Müritz-Hotel in Klink erfolgreich gesprengt

Sprengung des früheren Müritz-Hotels. Foto: WirsindMueritzer/Screenshot/YouTube

Klink (aw). Das zehngeschossige, frühere DDR-Vorzeigehotel in Klink (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) ist Geschichte. Dort, wo man früher länger auf einen Aufenthalt warten musste, als auf einen Trabi, knalle es gestern gewaltig. Pünktlich um 15 Uhr zündete der Sprengmeister die 380 Kilogramm Sprengstoff, die rund 20.000 Tonnen Bauschutt hinterließen. Die drei Flügel samt Treppenhaus sackten planmäßig in sich zusammen und sorgten für eine große Staubwolke. Projektleiter Andreas Fricke war zufrieden mit der Sprengung des einstigen Prestigehotels. "Wir hatten keinerlei Probleme, alles lief nach Plan", sagte Fricke den Medien vor Ort.

Etwa 1.500 Schaulustige verfolgten das Spektakel aus sicherer Entfernung. Einige Schifffahrtsunternehmen boten Extra-Ausflugsfahrten zur Sprengung an. Schon ab 10 Uhr waren die Parkplätze vor der Müritz-Klinik, wie auch die Radwege die entlang der Müritz durch den Sicherheitsbereich führten, gesperrt. Ein provisorischer Parkplatz wurde auf der Wiese zwischen Bauernmarkt und Hotelgelände eingerichtet. Die B192 war ab 14.40 Uhr zwischen dem Ortsausgang Klink und der Abfahrt zur Klinik komplett gesperrt.

Video der Sprengung

Quelle: YouTube/WirsindMueritzer

Während der Sprengung hatte die Polizei an der Mecklenburgischen Seenplatte in Abstimmung mit der Luftfahrtbehörde ein Flugverbot für Drohnen erlassen. Zu groß wäre die Gefahr gewesen, das während der Sprengung die Fluggeräte außer Kontrolle geraten und in die Menschenmenge geflogen wären. Auf der Müritz sorgten Polizeiboote dafür, dass keine Freizeitkapitäne zu nah an den Sicherheitsbereich heranfahren konnten. Wer die Sprengung nicht vor Ort verfolgen konnte, für den boten diverse Medien einen Livestream an.

40 Jahre lang beherbergte das frühere Vorzeigehotel seine Gäste, darunter auch der frühere DDR-Staatschef Erich Honecker und die heutige Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zu DDR-Zeiten war der Komplex eines der gefragtesten Hotels des Gewerkschaftsbundes FDGB, 1969 für damals 50 Millionen DDR-Mark mit 1.000 Betten, eigenem Strand, Restaurants, Wellnessanlage und Schwimmbad zehnstöckig erbaut. Im August 2015 lag vom Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege ein Antrag auf Denkmalschutz vor (wir berichteten). Dieser wurde vom Kreis abgelehnt. Nach aktuellen Plänen will die Berliner Avila-Gruppe hier eine neue Hotelanlage bauen.