Gesellschaftshaus Zum Greif in Greifswald knüpft an Geschichte an

Ehemaliges Gesellschaftshaus zum Greif vor den ersten Restaurierungen (2014). Foto: Concord/CC BY-SA 3.0

Greifswald (dsd/aw). An der Sanierung des Foyers im historischen Gesellschaftshaus Zum Greif in der Hansestadt Greifswald, insbesondere der Restaurierung der Wandmalereien des 19. Jahrhunderts im Eingangsbereich, beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist, mit 18.000 Euro. Auf diese Weise leistet die private Denkmalschutzstiftung ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um wichtige Arbeitsplätze erhalten zu helfen.

Das stattliche Gesellschaftshaus „Zum Greif“ ist eines der bedeutendsten hiesigen Denkmale aus jüngerer Zeit, das das Stadtbild prägt und den sogenannten Caspar David Friedrich-Blick auf Greifswald zeigt. Zudem ist ein derartiger bürgerschaftlich-alternativer Lebens-, Arbeits- und Kulturraum selten. Hier gehen Denkmalpflege, ökologisches Bauen, alternatives Wirtschaften, Wohnen, Bildung und Stadtkultur eine fruchtbare Verbindung ein.

Das Gebäude entstand Mitte des 19. Jahrhunderts und besaß vor dem Bau von Theater und Stadthalle eine exponierte Stellung im kulturellen Stadtleben vor der Jahrhundertwende. Anfang des 20. Jahrhunderts kam es in den Besitz der Greifswalder Universität. Der breit gelagerte, zweigeschossige Bau mit hohem, turmartigem Mittelrisalit, den das Rundbogenportal und die Rundbogenfenstergruppe im Obergeschoss charakterisieren, ist die älteste erhaltene Konzert- und Theaterspielstätte in der Hansestadt. Im Innenraum sind der spätklassizistische Emporensaal sowie weitere historische Ausstattung erhalten.

Für den Erhalt des Bauwerks setzen sich insbesondere die Mitglieder des Vereins „Straze“ mit zahlreichen Helfern ein. Sie möchten den Saal als barrierefreien Veranstaltungsort denkmalgerecht sanieren und der Greifswalder Öffentlichkeit wieder zugänglich machen. Die alternativ-bürgerschaftliche Initiative ertüchtigte das Gebäude bereits zum Kultur- und Initiativenhaus, das 2017 den Zuschlag als Nationales Projekt des Städtebaus bekam.