Peenemünde (dsd/aw). Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt in diesem Jahr die Erhaltung des Transformatorenanbaus des ehemaligen Kraftwerks Peenemünde, dem heutigen Historisch-Technischen Museum (HTM), auf dem Gelände der ehemaligen Heeresversuchsanstalt in Peenemünde. 15.000 Euro werden für Reparaturarbeiten an den Mauerwerkswänden zur Verfügung gestellt. Die ehemalige Heeresversuchsanstalt ist das größte technische Denkmal Mecklenburg-Vorpommerns. Der verklinkerte Stahlbetonskelettbau mit aneinandergereihten Gebäudeteilen beherbergt jeweils eigene Funktionseinheiten.
Peenemünde liegt im Norden der Insel Usedom. Die Versuchsanstalten waren von 1936 bis 1945 das größte militärische Forschungszentrum Europas. Auf einer Fläche von 25 Quadratkilometern arbeiteten bis zu 12.000 Menschen gleichzeitig an neuartigen Waffensystemen, die als Terrorwaffen gegen die Zivilbevölkerung konzipiert wurden, und – größtenteils von Zwangsarbeitern gefertigt – ab 1944 als "Vergeltungswaffen" zum Einsatz im Zweiten Weltkrieg gelangten.
Das Kraftwerk selbst ist das letzte vollständig vorhandene Gebäude der Versuchsanstalten Peenemünde und vermittelt den industriellen Charakter des Arbeitens innerhalb der Rüstungsprojekte. Das gesamte Gebäude ist als frei begehbares Denkmal konzipiert. An interaktiven Medienstationen werden Aufbau und Funktion des Kraftwerks anschaulich dargestellt. Im Kesselhaus befindet sich zudem eine Ausstellung über die Geschichte des Kraftwerks, den Bau und die Nutzung des Kraftwerks bis zum Jahr 1990.
Das Historisch-Technische Museum Peenemünde erhielt 2013 von der Europäischen Kommission und dem europäischen Dachverband Europa Nostra den höchsten Preis in der europäischen Denkmalpflege in der Kategorie I – Restaurierung / Konservierung für das Ende 2011 abgeschlossene Restaurierungsprojekt im Kraftwerk Peenemünde. Am 8. September 2013 wurde im Historisch-Technischen Museum Peenemünde im Rahmen der offiziellen Festveranstaltung die Bronzetafel zum Europa Nostra Awards enthüllt.