Wichtige Instandsetzungsarbeiten am alten Fangelturm

Fangelturm in Nehringen. Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Siebert

Nehringen (dsd/aw). Nehringen, ein Gutsdorf aus dem 18. Jahrhundert mit Kirche, Fachwerkhäusern, Kopfsteinpflasterstraßen, Gutshaus und Gutspark mit eingebettetem Burghügel, liegt im westlichen Vorpommern. Den Fangelturm, der einst zu den eindrucksvollsten Burganlagen Vorpommerns gehört haben dürfte, findet man heute in einer dicht bewachsenen Parkanlage, die sich hinter dem Gutshaus erstreckt. Für die ersten Sicherungsmaßnahmen am Fangelturm, dessen Mauerkrone schadhaft ist, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 15.000 Euro zur Verfügung.

Der im 14. Jahrhundert errichtete Turm auf fast quadratischem Grundriss ist Rest einer mittelalterlichen Grenzburg. Er steht auf einem künstlichen Hügel, der von einem Graben-Wall-Palisadensystem umgeben ist. Errichtet wurde der rund 15 Meter hohe Turm in Backstein in gotischem Verband in einer Stärke von 2,6 Metern. Der Sockel besteht bis zu einer Höhe von etwa 3 Metern aus Feldsteinen.

Im Inneren scheint es, einschließlich des Kellergeschosses, vier Geschosse gegeben zu haben. Verschiedene Maueröffnungen werden als erhöht liegende Eingänge und Abortstandorte gedeutet. In Funktion war der Turm wohl bis in das 17. Jahrhundert. Im 19. Jahrhundert wurden im Zuge der Umgestaltung des barocken Parks zu einem Landschaftspark der Burghügel mit Grabensystem und Wehrturm als Staffagebau in die Gestaltung des Gartenkunstwerks einbezogen.

Direkt an der mecklenburgisch-pommerschen Grenze gelegen, erfüllte die Burg jahrhundertelang wichtige Sicherungs- und Verteidigungsaufgaben. Die Maßnahme zur Sicherung der Mauerkrone ist dringend erforderlich, da herabfallende Steine Besucher gefährden.